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bvwp-2030-referentenentwurf

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7.3 Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes<br />

Untersuchungsablauf<br />

Beim Verkehrsträger Schiene wurden Projektvorschläge für den BVWP <strong>2030</strong> durch das BMVI gesammelt.<br />

Die DB Netz AG, die Bundesländer, Verbände, Initiativen, weitere Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />

sowie Bürger haben von der Möglichkeit, dem BMVI Projekte zum Aus- und Neubau von Schienenstrecken<br />

zu empfehlen, intensiv Gebrauch gemacht. Rund 1.100 Vorschläge für Aus- und Neubauvorhaben im<br />

Bereich der Schiene wurden dem BMVI im Anmeldezeitraum zum BVWP <strong>2030</strong> übermittelt – davon<br />

blieben nach der Bereinigung von Dubletten rd. 400 Projekte übrig. Aus diesen wurden in einer<br />

Vorprüfung zunächst diejenigen Projekte identifiziert, die grundsätzlich für die Aufnahme in den BVWP<br />

<strong>2030</strong> geeignet waren. Für sämtliche Vorhaben wurde daher eine gutachterliche Erstbewertung<br />

durchgeführt, je nach individuellen Erfordernissen in unterschiedlicher Untersuchungstiefe. Wenn ein<br />

Projektvorschlag nach gutachterlicher Einschätzung eindeutig unwirtschaftlich war, wurde dieser<br />

weniger intensiv untersucht als im Falle einer schwer einschätzbaren Wirtschaftlichkeit. Nicht in den Plan<br />

aufgenommen wurden Projekte aus dem Bereich des Nahverkehrs, da diese Maßnahmen in die<br />

Zuständigkeit der Länder fallen.<br />

Nach Abschluss der Erstbewertungen sind ca. 60 Projektvorschläge für Schienenstrecken verblieben,<br />

welche die Grundanforderungen zur Aufnahme in den BVWP erfüllten. Aus diesen wurden wiederum 20<br />

Vorhaben aus den Kernbereichen des Schienennetzes ausgewählt, in denen höhere Kapazitäten<br />

(abgeleitet aus Engpassanalysen) bzw. kürzere Fahrzeiten am dringendsten erforderlich sind. Diese<br />

Projekte wurden in einer 1. Phase für den Entwurf des BVWP <strong>2030</strong> in Form von Nutzen-Kosten-Analysen,<br />

umwelt- und naturschutzfachlichen sowie raumordnerischen Beurteilungen vollständig bewertet.<br />

Die verbliebenen Streckenprojekte werden nach derzeitiger gutachterlicher Einschätzung deutlich<br />

geringere Wirkungen insbesondere zur Engpassauflösung in den Kernbereichen des Schienennetzes<br />

erzielen. Für sie erfolgt die Detailbewertung in einer 2. Phase der Projektbewertungen im Nachgang des<br />

BVWP. Im Vordringlichen Bedarf ist ein Budget als Platzhalter für die Projekte vorgesehen, die sich bei<br />

den Bewertungen der 2. Phase als sinnvolle Ergänzung des Schienennetzes herausstellen.<br />

In der Gesamtschau aller Projekte des Vordringlichen Bedarfs der 1. Phase haben sich die Verkehrsströme<br />

so verändert, dass zwar der Großteil der im Bezugsfall identifizierten Engpässe beseitigt wird, zum Teil<br />

aber andere kleinere Engpässe auftreten. Für diese Engpässe wurden durch den Bewertungsgutachter<br />

bereits Ideen zu deren Beseitigung entwickelt. Die abschließende Untersuchung der verbliebenen<br />

Engpässe wird zusammen mit den Projekten der Phase 2 durchgeführt.<br />

Ebenfalls werden die zentralen Großknoten im deutschen Schienennetz erst in der 2. Phase untersucht.<br />

Diese Knotenprojekte können voraussichtlich einen wichtigen Beitrag zur Engpassauflösung im<br />

Schienennetz leisten. Aufgrund der verkehrlichen Komplexität werden diese Knoten im Nachgang des<br />

BVWP detailliert untersucht, um die notwendigen konkreten Maßnahmen in den Knoten zu identifizieren<br />

und deren Wirtschaftlichkeit nachzuweisen. Gleiches gilt für den Bereich „Kombinierter<br />

Verkehr/Rangierbahnhöfe“. Für beide Bereiche ist im Vordringlichen Bedarf ein Budget vorgesehen.<br />

Priorisierung und Ergebnisse<br />

Die im mehrstufigen Prüfungsprozess identifizierten, prioritären 20 Projekte der 1. Phase wurden mit<br />

dem detaillierten BVWP-Bewertungsverfahren untersucht und auf Grundlage der Ergebnisse priorisiert.<br />

Wichtigstes Kriterium war dabei das Ergebnis der Nutzen-Kosten-Analyse. Projekte mit einem Nutzen-<br />

Kosten-Verhältnis kleiner als 1 wurden aussortiert und sind damit nicht Teil des BVWP. Von den 20 im<br />

Detail bewerteten Projekten werden 17 in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen. Hinzu kommen die<br />

Großknoten Frankfurt, Hamburg, Köln, Mannheim und München. Diese Projekte sind zentral für die<br />

Sicherstellung funktionierender verkehrlicher Abläufe im Schienennetz. Auf Basis bereits in der<br />

Vergangenheit durchgeführter Knotenstudien und gutachterlicher Abschätzungen werden die genannten<br />

Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 39

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