bvwp-2030-referentenentwurf
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Hinzu kommt weiterer Bedarf für hier nicht betrachtete Bauwerkstypen wie z. B. Sperrtore, Spundwände,<br />
Strombauwerke, Deckwerke, Dämme und Verkehrstechnik, die ebenfalls Sicherheitsrelevanz haben. Für<br />
einen Teil der erforderlichen Ersatzinvestitionen – insbesondere für kritische Anlagen – liegen zur<br />
Bedarfsbegründung bereits Entwürfe in einem Gesamtvolumen von rd. 3,0 Mrd. € vor.<br />
Notwendige Investitionen in das Bestandsnetz<br />
Das Bruttoanlagevermögen der Bundeswasserstraßen (ohne Grundstücke) wird auf ca. 50 Mrd. €<br />
(Preisstand 2013) geschätzt. Schleusen, Hebewerke und Wehre sind dabei neben den Kanälen hinsichtlich<br />
der Investitions- und Folgekosten die teuersten Anlagenteile. Mittels eines pauschalen<br />
Abschreibungsansatzes errechnet sich aus dem Anlagevermögen ein Ersatzinvestitionsbedarf von rd.<br />
900 Mio. € pro Jahr, nur um die jährlichen Substanzverluste auszugleichen. Zusätzlich werden die bei<br />
den Bundeswasserstraßen separat betrachteten Erhaltungsinvestitionen mit ihrem langjährigen Ansatz<br />
von rd. 250 Mio. € pro Jahr fortgeführt.<br />
Über den Planungszeitraum des BVWP bis <strong>2030</strong> ergibt sich damit – einschließlich der bereits in der<br />
mittelfristigen Finanzplanung vorgesehenen Ansätze – ein Gesamtvolumen von rd. 12,4 Mrd. € für Ersatzsowie<br />
zusätzlich rd. 3,8 Mrd. € für Erhaltungsinvestitionen. Insgesamt ergibt sich damit ein Erhaltungsund<br />
Ersatzbedarf 2016-<strong>2030</strong> von 16,2 Mrd. €.<br />
Ein Teil dieses Erhaltungs- bzw. Ersatzbedarfs wird auch durch die Ersatzanteile der bewerteten<br />
Wasserstraßenausbauprojekte gedeckt. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn ersatzbedürftige Anlagen in<br />
größeren Abmessungen neu errichtet werden, um den Verkehr mit größeren Fahrzeugen zu ermöglichen.<br />
Als Ersatzinvestitionsanteil werden in diesen Fällen die fiktiven Kosten einer Ersatzinvestition an der<br />
vorhandenen Anlage gewertet, beispielsweise die einer Grundinstandsetzung oder eines Ersatzbaus in<br />
den ursprünglichen Abmessungen.<br />
Vom Gesamtvolumen der Laufenden und fest disponierten Projekte und der Projekte des Vordringlichen<br />
Bedarfs Wasserstraße von rd. 7,6 Mrd. € betragen die darin enthaltenen Ersatzinvestitionsanteile rd.<br />
2,8 Mrd. €. Dieser Ersatzinvestitionsanteil der Ausbauprojekte ist auf den vorgenannten<br />
Ersatzinvestitionsbedarf von 16,2 Mrd. € anzurechnen.<br />
7 Investitionen in Aus- und Neubau – Wie entwickeln wir unser<br />
Verkehrsnetz weiter?<br />
7.1 Mittelverteilung zwischen den Verkehrsträgern anhand von<br />
Investitionsszenarien<br />
Aus dem Gesamtvolumen des BVWP <strong>2030</strong> von rund 264,5 Mrd. € wurden zunächst die Aufwendungen für<br />
Erhaltung bzw. Ersatz (141,6 Mrd. € sowie 6,7 Mrd. € aus der Schleppe) und sonstige Investitionen (21,6<br />
Mrd. €) aller drei Verkehrsträger berücksichtigt. Das verbleibende Volumen von 94,7 Mrd. € steht für den<br />
Aus- und Neubau zur Verfügung.<br />
Diese Mittel sollten unter strategischen Gesichtspunkten auf die drei Verkehrsträger aufgeteilt werden.<br />
Dafür wurden alternative Investitionsszenarien gebildet und hinsichtlich ihrer Gesamtplanwirkungen<br />
untersucht. Ziel war es, zunächst grundsätzlich zu zeigen, welche Auswirkung die Mittelverteilung auf das<br />
Gesamtverkehrsnetz und die damit verbunden Effekte hat. Dabei sollte die strategische Mittelverteilung<br />
noch nicht mit der Frage vermischt werden, welche Projekte tatsächlich im Einzelnen bei den<br />
Verkehrsträgern realisiert werden.<br />
Es wurden drei Investitionsszenarien untersucht, die in Tabelle 6 dargestellt sind. Szenario 1 orientiert<br />
sich an der Verkehrsleistung der Verkehrsträger in Deutschland. Verkehrsträger mit der höchsten<br />
Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 32