bvwp-2030-referentenentwurf
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Einstufung der Projekte in den VB und WB war neben dem NKV, der Verbesserung der Qualität der<br />
Seehafenhinterlandanbindung und der Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen auch die Netzkategorie der<br />
Wasserstraße entscheidend. Im Zuge der Netzkategorisierung wurden die wichtigsten<br />
Transportrelationen mit einer hohen Verkehrsbedeutung anhand der jeweiligen Transportmengen<br />
identifiziert und kategorisiert. Mit dieser Kategorisierung können die verfügbaren Ressourcen auf<br />
Projekte konzentriert werden, die eine hohe Verkehrsbedeutung für Transportrelationen im Netz der<br />
Bundeswasserstraßen aufweisen (zu den Einzelheiten der Netzkategorisierung siehe Anlage 4).<br />
In die Bedarfskategorie VB/VB-E werden insgesamt 22 Wasserstraßenprojekte mit einem Finanzvolumen<br />
in Höhe von 6,39 Mrd. € eingestuft. Der Aus- und Neubauanteil dieser 22 Projekte beträgt 3,99 Mrd. €.<br />
Wichtigstes Kriterium für die Aufnahme in den VB/VB-E war dabei das Ergebnis der Nutzen-Kosten-<br />
Analyse. 18 der 22 Projekte des VB/VB-E erreichen Nutzen-Kosten-Verhältnisse zwischen 1,3 und 31,6.<br />
Sie umfassen ein Finanzvolumen von rd. 3,43 Mrd. € mit einem Aus- und Neubauanteil von rd. 1,63<br />
Mrd. €.<br />
Ebenfalls in den VB aufgenommen werden vier Wasserstraßenprojekte mit einem NKV unter 1. Diese<br />
umfassen ein Gesamtvolumen von 2,95 Mrd. € mit einem Aus- und Neubauanteil von 2,36 Mrd. €. Beim<br />
Ersatzneubau der Schleuse Lüneburg-Scharnebeck, der Verlängerung der Neckarschleusen sowie dem<br />
Bau von sieben 2. Schleusenkammern an der Mosel erfolgt diese Einstufung aufgrund der hohen<br />
Netzbedeutung (Lage innerhalb des Kernnetzes) und der Reduzierung des Ausfallrisikos. Zur<br />
Verbesserung der Qualität der Seehafenhinterlandanbindung wurden zudem die Vorhaben zum Ausbau<br />
des Elbe-Lübeck-Kanals und des Küstenkanals in den VB eingestuft.<br />
Innerhalb der vordringlichen Vorhaben sind anhand der Kriterien Netzbedeutung, Wirtschaftlichkeit und<br />
Umweltbetroffenheit die besonders wichtigen Projekte als VB-E gekennzeichnet. Dies sind insgesamt<br />
sieben Projekte mit einem Finanzvolumen in Höhe von 1,1 Mrd. € bei einem Aus- und Neubauanteil von<br />
0,56 Mrd. €. Die Projekte sind Teil des Kernnetzes der Kategorie A/B mit einer hohen verkehrlichen<br />
Netzbedeutung. und weisen zudem sehr hohe Nutzen-Kosten-Verhältnisse (größer 5) auf<br />
(Abladeoptimierung der Fahrinnen am Mittelrhein, Fahrrinnenvertiefung des Untermains von der<br />
Mündung des Rheins bis Aschaffenburg, Fahrrinnenanpassung der Außenweser, Vertiefung des NOK,<br />
Fahrrinnenanpassung der Unterweser (Süd), Fahrrinnenanpassung der Unterweser (Nord). Auch das<br />
Projekt zur Querschnittserweiterung des Wesel-Datteln-Kanals erreicht ein hohes Nutzen-<br />
Kostenverhältnis (über 3) und beinhaltet gleichzeitig einen maßgeblichen (dringenden)<br />
Ersatzinvestitionsanteil. Berücksichtigt wurde bei der Einstufung als Projekte des VB-E zudem, dass alle<br />
sieben Projekte keine hohe Umweltbetroffenheit aufweisen.<br />
In den Weiteren Bedarf werden sechs Projekte mit einem Finanzvolumen von rd. 0,7 Mrd. € eingestellt.<br />
Alle sechs Vorhaben wurden in der Hauptbewertung des BVWP untersucht und haben ein NKV unter 1<br />
erreicht. Der Aus- und Neubauanteil der WB-Vorhaben beträgt rd. 0,6 Mrd. €. Projekte des Weiteren<br />
Bedarfs stehen in der Laufzeit des BVWP <strong>2030</strong> grundsätzlich nicht zur Realisierung an und bleiben<br />
insofern nachfolgenden Bedarfsüberprüfungen zugänglich.<br />
Zusätzlich werden noch elf weitere Projekte als „Laufende und fest disponierte Vorhaben“ im BVWP<br />
nachrichtlich ausgewiesen. Davon befinden sich zehn Vorhaben bereits in Realisierung. Für die elf<br />
Laufenden und fest disponierten Vorhaben werden bis zur Fertigstellung aller Projekte noch rd. 1,5 Mrd. €<br />
investiert, bei einem Aus- und Neubauanteil von rd. 0,9 Mrd. €. Hierzu zählt als zugesagter Neubeginn<br />
auch das Projekt zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe mit einem Volumen von rd. 0,4<br />
Mrd. €.<br />
Die Elbe im Bereich zwischen dem Wehr Geesthacht und der deutsch-tschechischen Grenze ist eine<br />
Binnenwasserstraße von internationaler Bedeutung. Es ist das Ziel, die Nutzung der Elbe als<br />
Schifffahrtsweg zu erhalten und durch Maßnahmen im Rahmen des in der Erstellung befindlichen<br />
„Gesamtkonzept Elbe“ die Zuverlässigkeit der Befahrbarkeit der Wasserstraße zu verbessern.<br />
Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 43