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bvwp-2030-referentenentwurf

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haben sich bei den bewerteten Wasserstraßenprojekten keine entscheidungsrelevanten<br />

Interdependenzen ergeben. Dies steht in logischem Zusammenhang mit der Grobmaschigkeit des<br />

Wasserstraßennetzes, durch welche die Möglichkeit einer alternativen Routenwahl in der Regel begrenzt<br />

ist<br />

Intermodale Interdependenzen<br />

Für die Prüfung möglicher intermodaler Interdependenzen zwischen Vorhaben des BVWP <strong>2030</strong> fand ein<br />

Abgleich der projektbedingten Verlagerungswirkungen zwischen den Verkehrsträgern statt. Dabei waren<br />

nur solche Interdependenzen von Bedeutung, welche den Wirtschaftlichkeitsnachweis einzelner Projekte<br />

in Frage stellen.<br />

Beim Verkehrsträger Straße wurden zur Quantifizierung der potenziellen Verlagerungen in der Nutzen-<br />

Kosten-Analyse vom Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) zum Motorisierten Individualverkehr (MIV)<br />

entsprechende Verlagerungsrechnungen durchgeführt. Die Ergebnisse der projektbezogenen Rechnungen<br />

ergeben in der Summe der rd. 390 relevanten Projekte ca. 100 Mio. verlagerte Personenkilometer pro<br />

Jahr. Vor dem Hintergrund der gesamten Verkehrsleistung des MIV in Deutschland von rd. 9.000 Mio.<br />

Personenkilometern pro Jahr sind die berechneten Verlagerungen als eher unbedeutend einzustufen.<br />

Zusätzlich wurden die potenziellen Verlagerungen vom MIV zum Schienenpersonenverkehr (SPV)<br />

berechnet und die verlagerten Fahrtenströme für die Überprüfung der Auswirkungen auf die NKA der<br />

Straßenprojekte genutzt. Es handelt sich hierbei um rd. 1 Mrd. Personen-km pro Jahr, die von der Straße<br />

auf die Schiene verlagert würden. Die Ergebnisse einer Umlegung der infolge von Schienenprojekten vom<br />

MIV zum SPV wechselnden Fahrtenströme auf das Straßennetz zeigen, dass der verlagerte Verkehr nur<br />

marginalen Reduktionen bei den Verkehrsbelastungen bzw. den Nutzen-Kosten-Verhältnissen der<br />

Straßenprojekte bewirken. Die maximal zu verzeichnende Reduktion bei den Verkehrsbelastungen der<br />

einzelnen Straßenprojekte liegen unter 2% der ansonsten zu erwartenden Werte. Eine signifikante<br />

Beeinflussung der Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Analysen erfolgt somit durch den verlagerten Verkehr<br />

nicht. Entsprechend sind keine Interdependenzen zu erwarten, welche die Wirtschaftlichkeit der Projekte<br />

beeinflussen.<br />

Zur Prüfung intermodaler Wirkungen im Schienenpersonenverkehr wurden die im Zielnetz des<br />

Verkehrsträgers Straße von der Schiene auf die Straße verlagerten Nachfragemengen durch den<br />

Fachgutachter Straße an den Fachgutachter Schiene übergeben. Auf dieser Basis wurden mögliche<br />

Auswirkungen auf die Schienenprojektbewertungen geprüft. Danach reduziert sich die Nachfrage auf der<br />

Schiene durch die im BVWP untersuchten Straßenprojekte um 2.710 Personenfahrten je Werktag, die sich<br />

auf rd. 25.100 Relationen verteilen. Hochgerechnet auf ein Jahr verringert sich damit die Nachfrage um<br />

963.000 Schienenpersonenfahrten; dies entspricht etwa 0,04 % der insgesamt für die Schiene<br />

prognostizierten Nachfragemenge. Bezogen auf die Verkehrsleistung ergibt sich ein Rückgang um rd. 97,7<br />

Mio. Personenkilometer, was einem Rückgang um 0,1 % entspricht. In der Summe sind damit relevante<br />

verkehrsträgerübergreifende Wirkungen von der Straße auf die Schiene nicht feststellbar.<br />

Darüber hinaus wurde der Einfluss durch Straßenvorhaben im BVWP auf einzelne Schienenvorhaben<br />

genauer geprüft. Dabei hat sich gezeigt, dass die aus den Straßenvorhaben resultierenden<br />

Nachfragerückgänge bei der Schiene nur in wenigen Fällen eine Größenordnung von 1 % übersteigen. Die<br />

Abschätzung der Nutzenminderung für das am stärksten von solchen Nachfragerückgängen betroffene<br />

Schienenprojekt (ABS/NBS Hamburg/Bremerhaven – Hannover) hat ergeben, dass sich der<br />

Gesamtnutzen, und damit auch das NKV, unter den ungünstigsten Annahmen um maximal 2 %<br />

vermindert. Aus der Sicht des Personenverkehrs sind somit keine maßgeblichen Veränderung der<br />

vorliegenden Bewertungsergebnisse aus einer verkehrsträgerübergreifenden Bewertung der<br />

Schienenprojekte im BVWP <strong>2030</strong> zu erwarten.<br />

Die Nutzen im Schienengüterverkehr (SGV) aus projektbedingten Verlagerungen von anderen<br />

Verkehrsträgern entstehen auf Basis von Tonnenkilometern zu etwa 98 % aus Verlagerungen von der<br />

Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 71

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