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bvwp-2030-referentenentwurf

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ausgenutzt werden. Das BMVI hat daher gemeinsam mit den Straßenbauverwaltungen der Länder<br />

verschiedene Pilotvorhaben zum telematisch gesteuerten Lkw-Parken realisiert.<br />

So werden in einem Pilotprojekt beispielsweise Rastanlagen entlang eines Autobahnabschnitts mit einem<br />

Lkw-Parkleitsystem ausgestattet. Mit Erfassungssystemen an den Zu- und Abfahrten werden ein- und<br />

ausfahrende LKW automatisch gezählt und daraus die Anzahl der freien Parkstände errechnet. Die<br />

gewonnenen Daten werden auf dem zentralen Online-Portal „Mobilitätsdatenmarktplatz“ kostenfrei zur<br />

Verfügung gestellt. Lkw-Fahrer können diese Echtzeit-Informationen, z. B. durch Smartphone-Apps, direkt<br />

in ihrem Fahrzeug empfangen und gezielt freie Parkstände anfahren. Damit können die gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Pausenzeiten verlässlicher eingehalten werden, was auch einen wichtigen Beitrag zur<br />

Verkehrssicherheit auf unseren Straßen leistet.<br />

9.5 Innovative Konzepte für den Verkehrsstandort Deutschland<br />

Zur Stärkung der See- und Binnenhäfen und damit auch der Wettbewerbsfähigkeit der gesamten<br />

Logistikbranche wurde das Nationale Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen weiterentwickelt und<br />

im Januar 2016 vom Bundeskabinett beschlossen. Das Konzept stellt eine deutschlandweite Strategie für<br />

die Hafenpolitik der kommenden zehn Jahre dar. Ziel ist es, dass die deutschen Häfen auch zukünftig ihre<br />

wirtschaftlichen und logistischen Herausforderungen meistern und ihre Rolle als Drehscheiben des<br />

nationalen und internationalen Warenaustauschs und als zentrale Güterverteilzentren weiter stärken<br />

können.<br />

Gleichzeitig ist der Bund bestrebt, auch den Luftverkehrsstandort Deutschland zu stärken, faire und<br />

chancengleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und die deutschen Luftverkehrsunternehmen beim<br />

Erhalt ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Das BMVI erarbeitet daher derzeit auch<br />

ein Luftverkehrskonzept. Dessen Ziel ist es unter anderem auch, die Rolle des Bundes bei der Planung<br />

eines deutschlandweiten Flughafennetzes zu stärken.<br />

Das BMVI steht bei der Erarbeitung des Luftverkehrskonzepts in ständigem Dialog mit den beteiligten<br />

Bundesressorts, den Bundesländern sowie den relevanten Verbänden und Organisationen aus den<br />

Bereichen Luftfahrt, Wirtschaft und Umwelt. Da ein Luftverkehrskonzept auf belastbaren Daten beruhen<br />

muss, wurde zunächst die Wettbewerbsposition des Luftverkehrsstandorts Deutschland im<br />

internationalen Zusammenhang durch einen externen Gutachter analysiert. Aufbauend auf den<br />

Ergebnissen des Gutachtens wird derzeit das Luftverkehrskonzept erstellt.<br />

Zu einer innovativen und nachhaltigen Verkehrspolitik gehört auch ein effizienter Umgang mit den für die<br />

Verkehrsinfrastruktur verfügbaren Finanzmitteln. In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland<br />

allerdings vermehrt öffentliche Debatten über Großprojekte, die ihnen gesetzte Kosten- und<br />

Terminrahmen nicht einhielten. Das BMVI hat daher eine Reformkommission Bau von Großprojekten<br />

ins Leben gerufen, die im Juni 2015 Handlungsempfehlungen vorgelegt hat, wie Kostenwahrheit und -<br />

transparenz, Effizienz und Termintreue bei Großprojekten verbessert werden können.<br />

Das Bundeskabinett hat darauf aufbauend im Dezember 2015 einen „Aktionsplan Großprojekte“<br />

verabschiedet. Kernbestandteile sind ein frühzeitiges und kontinuierliches Risikomanagement, die<br />

Erfassung von Projektrisiken im Haushalt, klare Projektstrukturen, eine stärkere partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten, die Vereinbarung einer außergerichtlichen Streitbeilegung und<br />

eine stärkere Digitalisierung des Bauens.<br />

Zur konkreten Förderung der Digitalisierung des Bauens hat das BMVI im Dezember 2015 einen<br />

Stufenplan zur Einführung von „Building Information Modeling“ – kurz BIM – in seinem<br />

Zuständigkeitsbereich vorgelegt. Ab Ende 2020 sollen alle neu zu planenden Projekte in der Regel mit<br />

dieser digitalen Methode geplant und realisiert werden. Die Einführung von BIM wird durch<br />

Pilotvorhaben unterstützt. Auf dieser Grundlage sollen Planen und Bauen „Made in Germany“ auch im<br />

global-digitalen Zeitalter erfolgreich bleiben.<br />

Bundesverkehrswegeplan <strong>2030</strong> 52

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