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Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015

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Hybride TV-Geräte<br />

Auf dem Vormarsch sind hier hybride TV-Geräte, die verschiedene<br />

Übertragungswege verbinden können und so die<br />

Darstellung von Medieninhalten unterschiedlicher Quellen<br />

ermöglichen. Hierbei sind Fernseher mit direkter Internetverbindung<br />

(Smart-TV, Connected TV) und TV-Geräte mit indirekter<br />

Internetverbindung zu unterscheiden. Bei letzteren wird<br />

die Internetverbindung via externe Geräte wie Set-Top-Boxen,<br />

Spielekonsolen oder Blu-ray-Playern ermöglicht.[8]<br />

Second Screen<br />

Ein zentrales Schlagwort in dieser Entwicklung ist der Second<br />

Screen. Hierunter wird die parallele Nutzung eines internetfähigen<br />

Gerätes wie Tablet oder das Smartphone zum laufenden<br />

Fernsehprogramm verstanden. Die zusätzlichen Geräte<br />

werden hierbei überwiegend fürs Surfen im Internet genutzt,<br />

oft unabhängig von dem was im Fernsehen läuft. Das Programm<br />

läuft sogar eher Gefahr in den Hintergrund zu geraten.<br />

Diese Parallelnutzung haben sich viele Sender/ Programme<br />

zunutze gemacht und bieten interaktive Teilnahmemöglichkeiten<br />

zum aktuellen Programm an, wie Votings oder Kommentationsmöglichkeiten<br />

bei Twitter, Facebook und anderen<br />

sozialen Netzwerken. So werden die Zuschauer Teil der Sendung<br />

und können sie interaktiv mitgestalten – sind Teil des<br />

Geschehens.<br />

Bereits heute decken hybride TV-Geräte einen Großteil der<br />

Haushalte ab. Allerdings werden für die Internetnutzung bisher<br />

immer noch überwiegend die herkömmlichen und vertrauten<br />

Geräte wie Tablets, Smartphones oder der PC verwendet.<br />

Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Bedienfunktion für<br />

die Ausschöpfung der Nutzungspotenziale, welche die neuen<br />

TV-Geräte bieten, noch nicht ausgereift ist.<br />

Die Fernbedienung alleine bietet nur eingeschränkte Möglichkeiten<br />

und macht nicht nur das Surfen im Internet sondern<br />

auch die Nutzung anderer Funktionen recht umständlich. Das<br />

führt dazu, dass laut der Studie Media Trend Outlook (PwC)<br />

gerade mal 28% der Besitzer eines hybriden Gerätes mit direktem<br />

oder indirektem Internetzugang ihren Fernseher mehrmals<br />

pro Woche fürs Surfen verwenden.[11]<br />

Social TV<br />

Wohl das Resultat dieser neuen technischen Möglichkeiten -<br />

dieser Konvergenz – ist das Social TV. Hierdurch erreicht das<br />

neue TV-Konzept eine weitere Stufe zur Integration des TV-<br />

Konzepts in den Alltag der Rezipienten. Denn die Nutzung von<br />

Social Media spielt eine zunehmend größer werdende Rolle<br />

beim neuen Fernsehprodukt. Laut Bertram Gugel – Experte<br />

auf diesem Gebiet – spielen hier die Bestandteile Interaktion,<br />

Kontext, Personalisierung und Bindung eine zentrale Rolle.<br />

[12]<br />

Smart-TV<br />

Im Unterschied zu hybriden TV-Geräten (was die Überkategorie<br />

darstellt) bietet Smart-TV dem Konsumenten die Nutzung<br />

von Apps, den Zugriff auf Onlinemediatheken und die Möglichkeit<br />

des zeitversetzten Fernsehens. Diese Geräte machen<br />

es möglich die Fernsehnutzung zu individualisieren und zu<br />

personalisieren – also das Gerät und die Programme auf die<br />

eigenen Bedürfnisse und Mediennutzungsverhalten anzupassen<br />

und in das eigene Leben zu integrieren. Die konkreten<br />

<strong>Mehrwerte</strong> liegen hier in der Möglichkeit des zeitversetzten<br />

Fernsehens, im Nutzen von Video-on-Demand und auch der<br />

Onlinemediatheken der verschiedenen Sender. Weiterhin bietet<br />

Smart-TV intelligente Selektions- und Steuerungssysteme<br />

via Gesten und Spracheingabe.[9]<br />

Die entscheidende Kernkompetenz eines Smart-TV ist der geräteigene<br />

Internetzugang, der eine Nutzung dieser <strong>Mehrwerte</strong><br />

ermöglicht.[10] Und die Nachfrage danach steigt – auch wenn<br />

diese Konzepte noch nicht hundertprozentig ausgereift sind.<br />

Doch wie gestalten sich nun die tatsächlichen <strong>Mehrwerte</strong> für<br />

die einzelnen Bezugsgruppen?<br />

Die Konvergenz, und die damit verbundenden Veränderungen<br />

im TV-Segment, schafft Möglichkeiten, von denen alle Beteiligten<br />

zu profitieren scheinen, denn sie bergen ungeahnte<br />

Nutzungspotenziale.<br />

Für die Konsumenten eröffnen sich durch die Digitalisierung<br />

und Vernetzung im TV-Bereich zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten.<br />

Neben der Steigerung des Unterhaltungsfaktors<br />

ist hier eine Erweiterung der Angebotsvielfalt und des<br />

Dienstleistungsspektrums zu verzeichnen. Der Rezipient ist<br />

nun nicht mehr abhängig vom vorgegebenen TV-Programm,<br />

sondern kann sich sein Programm nach eigenem Gusto zusammenstellen<br />

und zu dem Zeitpunkt genießen, wann er es<br />

möchte. Die voranschreitende Vernetzung und Konvergenz<br />

macht es dem Rezipienten möglich, Inhalte verschiedener<br />

Quellen auf dem Gerät seiner Wahl darzustellen und bequem<br />

von der Couch aus alles zu regeln. Ein immer wichtiger wer-<br />

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