Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015
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Dr. Leonard Novy<br />
Institut für Medien- und<br />
Kommunikationspolitik<br />
Dr. Leonard Novy ist Mitglied der Institutsleitung am Institut für Medien- und<br />
Kommunikationspolitik, Berlin, und Herausgeber des Mehrautorenblogs carta.<br />
info. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Humboldt Universität<br />
Berlin und der University of Cambridge, Promotion zum Dr. Phil an der University<br />
of Cambridge, 2004-05 Fellowship an der Harvard University. 2006-2009 Leiter<br />
zweier Projekte der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, zum Thema Strategie- und<br />
Steuerungsfähigkeit der Politik. 2009-2010 „Leiter Gesprächsformate“ bei der AVE<br />
Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH in Berlin (Verlagsgruppe Holtzbrinck).<br />
Regelmäßige Lehr- und Publikationstätigkeit zu den Themen Internationale Politik,<br />
Demokratie und Öffentlichkeit. Er lebt in Berlin und Wien.<br />
Welchen konkreten Nutzen ziehen Sie persönlich aus<br />
der Digitalisierung und auf welche digitalen <strong>Mehrwerte</strong><br />
möchten Sie nicht mehr verzichten?<br />
• Umfassende Recherche- und Publikationsmöglichkeiten<br />
(inkl. des von mir hrsg. Blogs Carta)<br />
• div. Dienstleistungen (Reisebuchung, E-Commerce)<br />
• Internationale Medien<br />
• Social Media (beruflich und privat)<br />
Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für Ihre Institution?<br />
Worin liegen die konkreten <strong>Mehrwerte</strong>?<br />
Digitalisierung ist für meine Institution ein Arbeitsund<br />
Forschungsgegenstand (etwa in Beratung), zudem nutzen<br />
wir digitale Medien für neue Formen der Wissensvermittlung<br />
und Gesellschaftsberatung, d.h. der Sammlung, Aufbereitung<br />
und öffentlichkeitswirksamen Vermittlung von Daten. Facebook<br />
und Twitter nutzen wir - nicht nur für PR, die Ansprache<br />
und Kommunikation mit unseren Zielgruppen - sondern auch<br />
zum Monitoring von Nachrichten, Trends und Innovationen in<br />
den Bereichen Medien(-politik), IuK-Technologien, Medienökonomie.<br />
Wie wird sich Ihre Branche im Zuge der Digitalisierung<br />
in Zukunft entwickeln? Welche Trends zeichnen sich ab?<br />
Weitere Geschäftsmodelle und Sektoren werden herausgefordert,<br />
transformiert und ggf. eliminiert. Mit potentiell weitreichenden<br />
Folgen für den Arbeitsmarkt (z.B. Automatisierung).<br />
Für die Medien: Medienlandschaft wird sich grundlegend<br />
verändern. Einige etablierte Marken werden verschwinden,<br />
Finanzierung eines redaktionell organisierten, professionellen<br />
„Qualitätsjournalismus“ im heutigen Umfang bleibt schwierig.<br />
Digitalität wird zur alltäglichen, selbstverständlichen Basisstruktur<br />
moderner Arbeits- und Lebenswelten. (durch Internet<br />
der Dinge, Location Tracking, Wearables, Semantisches Web<br />
und künstliche Intelligenz).<br />
Elemente traditioneller Nachrichten und Massenmedien<br />
werden fortexistieren. Aber: Technologische Konvergenz<br />
vormals distinktiv organisierter Mediengattungen (TV, Print,<br />
Radio) werden zu antiquierten Unterscheidungen und Zusammenführung<br />
von Nachrichten und Echtzeit-(Service-)<br />
information. Hier komplementieren nutzergenerierte Inhalte<br />
zusehends professionelle Medienangebote. Daten- bzw. algorithmengetriebene<br />
Filterung und Vermittlung: Nachrichten<br />
werden sozial, personalisiert und bedarfsgerecht.<br />
„Sentient articles“: Artikel werden adaptiv (Situation, Bedürfnisse,<br />
Interesse, Vorwissen, Stimmung und Interessen).<br />
Aber Big Data, semantische Auswertung sozialer Medien, Location<br />
tracking, Internet der Dinge entscheiden über Auswahl<br />
und Inhalt individualisierter Nachrichtenströme.<br />
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