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Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015

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Nadja Gedlich<br />

Landesamt für Bürger- und<br />

Ordnungsangelegenheiten<br />

Nadja Gedlich ist Leiterin der Abteilung V - Zentrale Aufgaben - Koordination und<br />

Service - beim Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten des<br />

Landes Berlin.<br />

Bietet die voranschreitende Digitalisierung ein nachhaltiges<br />

Instrument, um Behörden einen großen Nutzen zu<br />

bringen?<br />

Ja. Bei Ämtern und Behörden besteht neben den bereits<br />

vorhandenen digitalen Möglichkeiten viel Potenzial zur Vereinfachung<br />

von Abläufen über Internetanwendungen.<br />

Welche Ziele sollen durch Digitalisierung erreicht werden?<br />

Es geht bei der Digitalisierung um die Zukunftsfähigkeit unserer<br />

Gesellschaft, diese gilt es zu sichern. Mit der „<strong>Digitale</strong>n<br />

Agenda“ hat das Bundeskabinett am 20. August 2014 einen<br />

wichtigen Baustein der Wirtschafts- und Innovationspolitik beschlossen.<br />

Dazu heißt es seitens des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Energie: „Unsere Welt ist zunehmend digital<br />

vernetzt. Das verändert unseren Alltag und das Zusammenleben:<br />

wie und wo wir arbeiten oder wie wir uns gesellschaftlich<br />

einbringen können. In diesen Veränderungen liegen große<br />

Chancen für den Wohlstand, die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit<br />

in Deutschland“. Die Digitalisierung reicht in<br />

alle Bereiche des täglichen Lebens, damit auch in die Verwaltung.<br />

Wie stark wird die „<strong>Digitale</strong> Agenda“ dazu beitragen, das<br />

Thema E-Government zu fördern und die Umsetzung der<br />

digitalen Verwaltung zu beschleunigen?<br />

Mit der „<strong>Digitale</strong>n Agenda“ setzt sich die Bundesregierung<br />

für eine digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung<br />

ein. Die digitalen Dienstleistungsangebote der Verwaltung<br />

sollen einfacher, effektiver und dennoch sicher abrufbar sein.<br />

Gleichzeitig muss die Autonomie und Handlungsfähigkeit der<br />

IT des Staates bewahrt und sichere Regierungskommunikation<br />

gewährleistet werden.<br />

Ziel ist es, die Transparenz des Staates zu fördern und Daten<br />

einfach und verlässlich bereitzustellen. Dieses von der<br />

Bundesregierung definierte Ziel wird auch von der Berliner<br />

Verwaltung verfolgt.<br />

Empfehlen Sie diese Verfahren für weitere und auch kleinere<br />

„Behörden“ bzw. staatliche Einrichtungen?<br />

Ja. Unter den Finalisten des nationalen „eGovernment-<br />

Wettbewerb 2014“ befand sich zum Beispiel auch eine Präventions-App<br />

für den Stadtteil Neukölln und belegte in der Gesamtwertung<br />

übrigens den 2. Platz. Das dortige Bezirksamt<br />

versucht mit einer Anwendung für das Smartphone, verschiedene<br />

Hilfsangebote zentral und einfach für Bürgerinnen und<br />

Bürger verfügbar zu machen. Die App gibt einen Überblick<br />

über alle Angebote, etwa über Notfallnummern und Adressen<br />

von Ämtern. Die Nutzer können mehrsprachige Anwendungen<br />

unter dem Reiter „Geld“, Informationen zu „Kita-Gutschein“,<br />

„Unterhaltsvorschuss“, „Bildungs- und Teilhabepaket“ oder<br />

„Sicherung des Lebensunterhalts“ aufrufen.<br />

Nennen Sie bitte entscheidende Vorteile, warum die Digitalisierung<br />

von Verfahren und Prozessen ein Muss für<br />

jede Behörde ist.<br />

Innerhalb einer Behörde ist die Digitalisierung gar nicht<br />

mehr wegzudenken. Angefangen vom E-Mailaustausch, über<br />

das Koordinieren von Besprechungsterminen bis hin zur für<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Transparenz schaffenden<br />

Gruppenablage ist die digitale Arbeitsweise schon heute<br />

nicht mehr wegzudenken. Nächster Schritt soll die E-Akte<br />

sein, um Vorgänge noch schneller abschließen zu können.<br />

Wie sehen Sie das Verhältnis von Aufwand und Ertrag?<br />

Dieser Zusammenhang ist stets schwer zu greifen, wenn<br />

man es zu global betrachtet. Bleiben wir bei einem konkreten<br />

Beispiel: Die Präventions-App für Neukölln. Weil der Anteil der<br />

Kinder mit Sprach- und Bewegungsdefiziten, Entwicklungsverzögerungen<br />

und Übergewicht dort besonders hoch ist und<br />

die Chancen für eine Verbesserung der Defizite mit steigen-<br />

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