18.07.2016 Aufrufe

Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

B reather<br />

Ruhe auf Abruf: Wie eine App den Co-Working Spaces Konkurrenz<br />

macht<br />

Täglich drängen neue Apps für das Smartphone auf den Markt.<br />

Viele verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Doch einige können<br />

sich etablieren und sorgen manchmal sogar für Furore. So<br />

wie zum Beispiel die Apartmentvermittler „Airbnb“ oder die private<br />

Mobilitätsdienstleister „Uber“, die mit ihren innovativen Geschäftsmodellen<br />

ganze Branchen ins Wanken gebracht haben<br />

und sich im Markt festsetzen konnten.<br />

In New York erfreut sich derzeit ein neues Start-Up unter dem<br />

Namen „Breather“ großer Beliebtheit. Die App stellt ihren Nutzern<br />

Arbeitsräume auf Zeit zur Verfügung. Über das Programm<br />

kann man auf dem Smartphone schauen, ob ein freier Raum in<br />

der Nähe vorhanden ist und diesen spontan buchen. Mit einem<br />

Code gelangt man schließlich in die vier Wände und schon beginnt<br />

der Countdown. Man kann den Raum für 30 Minuten belegen,<br />

aber auch die Buchung eines ganzen Tages ist möglich.<br />

Die Räumlichkeiten werden allerdings nicht nur zum privaten<br />

Arbeiten genutzt. Auch Geschäftstreffen und Jobinterviews<br />

können dort abgehalten werden. Gerade bei Freelancern,<br />

die öfter improvisieren müssen, kommt das Konzept gut<br />

an. In jedem Raum befindet sich ein großzügiger Arbeitsplatz<br />

mit gratis W-LAN. Nicht selten findet man auch ein<br />

Whiteboard für großflächige Visualisierungen. Auch eine<br />

Couch für ein kurzes Nickerchen ist vorhanden. Manche<br />

Besucher würden sogar nur zum Telefonieren vorbei kommen,<br />

sagt der Gründer Julien Smith. Bei Bedarf liegen in<br />

manchen Stationen sogar Yoga-Matten bereit. Wichtig für<br />

den Wohlfühlcharakter: Die Räume werden nach jedem<br />

Besucher kurz gesäubert.<br />

Zusammenfassend werden bei „Breather“ somit private<br />

und ruhige Rückzugsorte für den stressigen Großstadtalltag<br />

geboten. Damit reagiert das Produkt auf die Bedürfnisse<br />

des mobilen und flexiblen Lifestyles seiner jungen<br />

Klientel, insofern diese bereit ist für den Dienst etwa 30<br />

Dollar die Stunde hinzublättern.<br />

Das Konzept ist noch jung und frisch. In naher Zukunft<br />

wird sich zeigen, welche Möglichkeiten das Geschäftsmodell<br />

darüber hinaus mit sich bringt. Die Grenze scheint auf<br />

jeden Fall noch nicht erreicht. Auch wenn der Verdacht<br />

naheliegt, dass die temporäre Inanspruchnahme<br />

der Räumlichkeiten in einigen Fällen für<br />

ein nicht allzu im Sinne der Gründer stehendes<br />

Schäferstündchen missbraucht werden könnten,<br />

offenbart die Einfachheit von „Breather“ großes<br />

Potenzial.<br />

Man kann gespannt sein, wie es weitergeht!<br />

Andre Offner Hahmeyer<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!