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Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015

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Die Digitalisierung -<br />

Freund oder Feind?<br />

Über die Digitalisierung wird heutzutage immer noch sehr viel<br />

gesprochen. Es wird ständig diskutiert, wie sich unser Leben<br />

verändert – auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher<br />

Ebene. Der Fokus hierbei ist sehr oft auf die Nachteile<br />

der Digitalisierung und deren Gefahren, die sie mit sich bringt,<br />

gerichtet. Die Frage ist – wie lange noch wird die Digitalisierung<br />

in Frage gestellt?<br />

Digitalisierung gibt es seit geraumer Zeit. Die notwendigen<br />

Technologien für die digitale Speicherung von Daten gibt es<br />

seit Jahrzehnten in den verschiedensten Branchen. Der Katalysator<br />

der Digitalisierung – das Internet oder eher das World<br />

Wide Web wurde 1991 öffentlich zugänglich gemacht. Und<br />

eins ist klar – nichts ist perfekt. Ja, die Digitalisierung hat ihre<br />

Nachteile, aber sie bietet auch unglaubliche <strong>Mehrwerte</strong> an.<br />

Und was ist eigentlich die Alternative? Was passiert, wenn ein<br />

Unternehmen sich entscheidet der Digitalisierung den Rücken<br />

zu zukehren?<br />

Es gibt viele Beispiele dafür. Unternehmen, die sich an der<br />

Spitze ihrer Industrien befanden, verloren sehr schnell ihre<br />

Macht und kamen nie wieder richtig auf die Beine. Das berühmteste<br />

Beispiel dafür ist vielleicht Kodak. Das Unternehmen<br />

wurde 1880 gegründet und brachte die erste Snapshot-<br />

Kamera 1888 auf den Markt. Bis 1976 entwickelte sich Kodak<br />

zum Marktführer in den USA – mit einem Marktanteil in Höhe<br />

von 85%. Kodak war eines der Unternehmen, die keine Angst<br />

vor Innovationen hatten und ständig daran arbeiteten selber<br />

die Technologien von morgen zu entwickeln. Ironischerweise<br />

hat Kodak die erste digitale Kamera entwickelt – und zwar<br />

Mitte der 70iger Jahre, lange bevor die digitale Fotografie<br />

ein Trend wurde. Und obwohl 1993 George Fisher, der für<br />

seine Affinität zum <strong>Digitale</strong>n bekannt war, die CEO Position<br />

übernahm, konnte Kodak die Bedeutung der Digitalisierung<br />

auf dem Kamera- und Film-Markt nicht richtig einschätzen.<br />

Das führte zu einem tragischen Ende, da Kodak sich lange<br />

geweigert hat digitale Kameras herzustellen, konnten andere<br />

Anbieter sich die Digitalisierung zu Nutze machen. Kodak<br />

verlor mehr und mehr Marktanteile, was ultimativ zu einem<br />

Insolvenzverfahren im Jahre 2012 führte.<br />

Ein anderes Beispiel kommt aus der Musikindustrie. Da die<br />

Musikgüter Mediengüter sind, wurde die Branche besonders<br />

stark von der Digitalisierung betroffen. Die Antwort der marktführenden<br />

Major Labels? Wir würden alles tun, um die Digitalisierung<br />

auf dem Musikmarkt zu stoppen! Und genau das<br />

machten sie. Sie brachten ihre Kunden – die Musiknutzer vor<br />

Gericht. Sie kämpften gegen Online Tauschportale wie Napster.<br />

Sie versuchten alternative Musikformate wir die SACD<br />

zu entwickeln. Während sie das alles machten, sahen die<br />

Musiknutzer die Vorteile der Digitalisierung und die illegalen<br />

Downloads von Musik stiegen an. Als alles zu spät war, versuchten<br />

die Major Labels Plattformen, die schon von anderen<br />

entwickelt worden, zu kaufen. Aber alles geschah umsonst,<br />

da andere schon früher die Potenziale der Digitalisierung auf<br />

dem Musikmarkt gesehen und ausgenutzt hatten – Steve<br />

Jobs von Apple eröffnete 2003 die legale Alternative für digitale<br />

Musik – iTunes. So entwickelte sich ein bis zu dem Zeitpunkt<br />

branchenfremdes Unternehmen zum absoluten Marktführer<br />

in dem Bereich der digitale Sales. Und das noch heute.<br />

Das Fazit? Die Digitalisierung ist kein vorübergehender Trend.<br />

Die Digitalisierung ist auch nicht etwas, was vermieden werden<br />

konnte. Die Digitalisierung ist die logische Entwicklung einer<br />

von Technologien beherrschten Gesellschaft. Und anstatt<br />

weiter zu diskutieren was die Digitalisierung alles schlechter<br />

macht, sollen sich alle auf die unglaublichen <strong>Mehrwerte</strong> konzentrieren.<br />

Denn dies, sind nicht wenige.<br />

Denitsa Byuryuleva<br />

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