Blickwinkel Wirtschaft Die Wirtschaft befindet sich im Wandel, Blogs ersetzen Fachliteratur, 140 Zeichen oft die tradierte Pressemeldung. Die klassische PR-Agentur verfügt längst über einen eigenen Digitalbereich und Autohersteller entwickeln Apps. Insbesondere die Verknüpfung von alten und neuen Kompetenzen stellt die Herausforderung dar. 34
Digitalisierung im Dreieck - Wie Deutschland seine Transformationsagenda sortiert. Bernhard Fischer-Appelt Agenturgründer, Vorstand und ebenso kreativer wie strategischer Kopf. Stößt Innovationsprozesse an und brütet ständig was Neues aus. Mitte August 2014, ist es so weit: das Kabinett beschließt die „<strong>Digitale</strong> Agenda“, nachdem die Entwürfe schon seit einem Monat kursieren. Es ist abzusehen, dass die drei beteiligten Minister später am Tag vor die Presse treten und sie zu dritt der Öffentlichkeit präsentieren werden. Zuständig sind das Innenministerium, das Infrastruktur-Ressort (Verkehr) und das Wirtschaftsministerium. Und wieder wird es Häme erzeugen, dass es drei Regierungsmitglieder sind und sich die Politik eben nicht auf einen Digitalapostel einigen konnte. Wer aber Häme über die Politik ausschüttet, hat sich Deutschlands DAX-Unternehmen noch nicht richtig angeschaut. Dort liegt das <strong>Digitale</strong> häufig in deutlich mehr als drei Händen und es gibt schlicht keine „<strong>Digitale</strong> Agenda“. Wir sind zwar stolz auf Errungenschaften wie Compliance- und Legal-Vorstände für die Defensive. Einen Digital-Vorstand indes für die Offensive mag sich niemand leisten. Ich will mich nicht einreihen in den Chor derer, die beklagen, dass es kaum eine deutsche Digitalwirtschaft gäbe. Kein Google, kein Apple, kein Amazon, kein Microsoft, kein eBay und auch sonst nichts Originäres, außer vielleicht good-old-SAP. Ich denke, wir haben da durchaus unsere Stärken bei Siemens, Daimler, Bosch, Telekom oder dem Landmaschinenhersteller Claas und bei den vielen anderen mittelständischen Weltmarktführern. Nur – so konkret hat diese Stärken noch keiner so richtig auf den Punkt gebracht. Der digitale Mechatroniker oder die Netzsensorik spielen irgendwie eine Rolle, was Hartes eben und was Weiches. Tiefer durchdacht, komplexer, technischer irgendwie, stärker im B2B und nicht so gut im Marketing und beim Konsumenten. Und natürlich werden die ersten wirklich serienreifen autonomen Autos S-Klassen sein und keine Google Cars. Ein kleiner Schuss europäisches Konkurrenzdenken gegenüber dem American Way of Life ist als Ansporn bei uns bereits sichtbar. Dass Kai Diekmann den Silicon-Valley-Manager- Tourismus begonnen hat, war trendsetzend. Aber wer sich jetzt noch mit geschäftstouristischen Kalifornienreisen medial profilieren wollte, wirkt irgendwie verspätet. Lieber mal die Google-Kollegen nach Sindelfingen, Harsewinkel oder an den Berliner Balken einladen und ihnen zeigen, was so geht. Deutsche <strong>Digitale</strong>xperten heißen auch nicht Zuckerberg, sondern Bauernhansl, Klocke, Anderl und haben gemeinsam, dass sie einer breiten Öffentlichkeit tendenziell unbekannt sind. Damals, als die Servicegesellschaft en vogue war und die Industrie langweilig, ähnelte es der heutigen Diskussion. Bei uns wurde nicht die Industrie weggefegt, sondern behalten, verbessert – und das hat unser Wirtschaft gut getan. Gelernt haben wir auch, denn man bekommt heute im Zug (natürlich dem besten Zug der Welt) wieder einen ordentlichen Kaffee (jedenfalls verglichen mit amerikanischen Zügen oder Flugzeugen). Nach der Servicegesellschaft ist eben heute die digitale Transformation dran. Hoffentlich kippen wir auch heute die Mechanik nicht gleich aus. Was mich wurmt ist aber, dass es immer so schwer ist, es zu profilieren, zu kommunizieren, zu fokussieren und ein gewisses Selbstbewusstsein dabei zu behalten, nicht gleich ganz so selbstkritisch zu werden. Um zu den DAXen zurück zu kommen: Sie könnten mit Hilfe eines digitalen Profils und geordneter Zuständigkeiten nicht nur ihre Transformationsagenda verbessern, sondern auch ihren Unternehmenswert. Denn die Analysten mögen das Thema gerade sehr. Deshalb gilt: Was die Regierung vormacht, ist vielleicht nicht genau genug, nicht weit genug, nicht tief genug. Aber für die meisten deutschen Unternehmen ist es ein guter Anlass, selbst eine „<strong>Digitale</strong> Agenda“ zu entwickeln und die eigenen Zuständigkeiten zu sortieren. Die fangen nämlich am besten nicht bei drei oder vier an, sondern – natürlich – bei eins. 35
- Seite 1 und 2: Wirtschaftskommunikation • HTW Be
- Seite 3 und 4: IMPRESSUM Dieser Reader entstand im
- Seite 5 und 6: Fünf Gedanken zur Unternehmenskomm
- Seite 7 und 8: Nachdem zunächst Texte von Handy z
- Seite 9 und 10: Während die einen noch so tun, als
- Seite 11 und 12: Digitalisierung im und um den Staat
- Seite 13 und 14: Marcel Pissarius Handwerkskammer Po
- Seite 15 und 16: Florian Koch Branchenkoordinator Di
- Seite 17 und 18: © Christian Schnettelker (CC BY 2.
- Seite 19 und 20: Alexander Dix Berliner Beauftragter
- Seite 21 und 22: D igitale Verwaltung Begriffe, wie
- Seite 23 und 24: C hristian Lindner Christian Lindne
- Seite 25 und 26: Big Data Rules! Oder etwa nicht? Tr
- Seite 27 und 28: Nadja Gedlich Landesamt für Bürge
- Seite 29 und 30: Dr. Leonard Novy Institut für Medi
- Seite 31 und 32: die Schulen und Universitäten. Das
- Seite 33: nuierlicher Nutzung am Computer die
- Seite 37 und 38: Erfolgreiches Digital Brand Managem
- Seite 39 und 40: einen Link an zur Geschichte jenes
- Seite 41 und 42: Online- und Offline-Kontakte ergän
- Seite 43 und 44: Bergfürst Und darüber hinaus gibt
- Seite 45 und 46: MILA Hier findet man uns: Webseite:
- Seite 47 und 48: T im Schneider Strategieberater bei
- Seite 49 und 50: Aber: Wer liest mit, was ich lese u
- Seite 51 und 52: Fraunhofer MOEZ Manuel Molina Vogel
- Seite 53 und 54: den Zugang zu den Tonnen zu gewähr
- Seite 55 und 56: Über mich: 57 Jahre alt, beschäft
- Seite 57 und 58: schen verschiedenen Stufen wählen,
- Seite 59 und 60: • Photoshop Cloud (Bildbearbeitun
- Seite 61 und 62: FOMO - Fear of Missing Out // Angst
- Seite 63 und 64: Christian Boettcher ( (CTO und Chef
- Seite 65 und 66: Die Online-Plattform bietet den Nut
- Seite 67 und 68: kehrs mit den öffentlichen Verkehr
- Seite 69 und 70: M ax Wittrock Mit-Gründer bei mymu
- Seite 71 und 72: untergeordnete Rolle für uns. Dies
- Seite 73 und 74: Manuel Funk Honeypump Manuel Funk,
- Seite 75 und 76: Doch wie kommen Firmen an solch ein
- Seite 77 und 78: 77
- Seite 79 und 80: Karin Schlautmann Leiterin der Abte
- Seite 81 und 82: Digitale Mehrwerte im Alltag: Was i
- Seite 83 und 84: Quellen: 1 Vgl. Berger, Roland (201
- Seite 85 und 86:
Abb.2: Antwort der BVG auf einen Tw
- Seite 87 und 88:
Lena-Sophie Müller Initiative D21
- Seite 89 und 90:
DNX: Die Digitale Normandenkonferen
- Seite 91 und 92:
Felicia Hargarten & Marcus Meurer D
- Seite 93 und 94:
Entstehung neuer Kommunikationskult
- Seite 95 und 96:
Schnell, bequem und nützlich: der
- Seite 97 und 98:
mendreieck: Marke, Medien und Kommu
- Seite 99 und 100:
Muss ich mich für oder gegen das P
- Seite 101 und 102:
100 Dinge, die ich mit “digitalen
- Seite 103 und 104:
Das ZKM ist ein Ort der wissenschaf
- Seite 105 und 106:
einer Bestellung via Internet ist m
- Seite 107 und 108:
Bestellwert von 20€ ist die Liefe
- Seite 109 und 110:
Alexander Kluge Schriftsteller, Rec
- Seite 111 und 112:
Geschäftsidee z.B. auch offline de
- Seite 113 und 114:
terschätzen. Nutze das! Und das An
- Seite 115 und 116:
dienstleister Nicht nur die Kunden
- Seite 117 und 118:
es sich über Nacht die neuesten Up
- Seite 119 und 120:
Neulich zu Weihnachten. Oder: Wie h
- Seite 121 und 122:
gorithmus) eine intime Beziehung ei
- Seite 123 und 124:
die erste Kulturbranche, die von de
- Seite 125 und 126:
Trends des digitalen Fernsehens Jul
- Seite 127 und 128:
Hybride TV-Geräte Auf dem Vormarsc
- Seite 129 und 130:
„Das Smart-TV steht in Deutschlan
- Seite 131 und 132:
Bertram Gugel Blogger bei gugel-pro
- Seite 133 und 134:
Und welche Eltern sind nicht erleic