Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015
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einen Link an zur Geschichte jenes Mitarbeiters, der die Idee zum neuen Produkt hatte. Ein<br />
anderer Link führt zum Geschäftsführer, der die strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />
in der Technik des Storytelling erzählt. Lassen Sie durch Zitate Ihre Protagonisten zu Wort<br />
kommen, zum Beispiel einen Experten, der die Leistungen Ihres Unternehmens würdigt; Sie<br />
können sogar einen Link zur Konkurrenz legen und anhand der damit verknüpften Aussagen<br />
zeigen, worin sich Ihr Unternehmen unterscheidet. Eine Herausforderung für Ihr Storytelling<br />
durch das Vernetzen besteht darin, dass Ihr Besucher ohne lineare Struktur die Orientierung<br />
verliert: Beim Buch weiß er, wo es beginnt, dass ein Kapitel dem anderen folgt und wann das<br />
Buch zu Ende ist. Im Internet weiß er dies nicht. Da aber der Besucher handeln muss, ist<br />
Orientierung das A und O im Internet: Er hat ein klares Bild davon, welche Informationen Ihre<br />
Website bietet und wo er sie finden kann, wo er schon war und was er noch nicht gesehen<br />
hat. Entwickeln Sie eine Struktur für Ihre Geschichte, die Ihrem Besucher schnell einleuchtet.<br />
Leiten Sie ihn, aber lassen Sie ihm dennoch die Freiheit, selbst zu entscheiden, wohin er<br />
geht. Viele Beispiele für die gelungene Dramaturgie im Internet finden Sie im Buch Internet-<br />
Journalismus von Klaus Meier (2002).<br />
Interaktivität<br />
Interaktivität: Das größte Potenzial des Internet liegt in seiner Interaktivität. Sie erlaubt es Ihren<br />
Bezugsgruppen, die Kommunikation mit Ihnen nach individuellen Wünschen zu gestalten.<br />
Hierbei gibt es drei Formen: die technische, die persönliche und die inhaltliche Interaktivität:<br />
Technische Interaktivität bedeutet, dass der Besucher Art, Inhalt, Zeitpunkt, Dauer, Folge und<br />
Häufigkeit seines Informationsabrufs weitgehend selbst bestimmt. Bieten Sie Ihrem Besucher<br />
Geschichten darüber an, wie Ihr Unternehmen Probleme löst, wofür es kämpft und wogegen.<br />
Den Verlauf der Geschichte bestimmt der Besucher selbst. Im »multimedia digital storytelling«<br />
passt sich die Geschichte den Interessen des Nutzers an. Ihre Besucher könnten in die<br />
Handlung Ihrer Geschichten eingreifen und diese nach ihren Wünschen gestalten – nichts<br />
anderes geschieht in Videospielen. Das Internet ist ein aktives Medium: Der Besucher will<br />
nicht warten, bis etwas passiert, sondern er will etwas passieren lassen. Konsequenz für<br />
Ihr Storytelling im Internet: Sie sollten den Nutzer ständig einbeziehen und Webseiten zum<br />
Handeln und nicht nur zum Lesen bieten, denn der Nutzer lehnt sich vor und nicht zurück wie<br />
beim Fernsehen. Storytelling im Internet bedeutet den Wandel vom passiven zum aktiven<br />
Erlebnis.<br />
Persönliche Interaktivität bedeutet Austausch zwischen Menschen. In Ihrem Storytelling<br />
können Sie eine persönliche Beziehung zu Ihren wichtigen Bezugsgruppen aufbauen.<br />
Persönliche Interaktivität ist für das Vertrauen essenziell und macht den meisten Spaß, sie<br />
lädt Ihr Unternehmen emotional auf. Der Austausch ist möglich über E-Mail, Diskussionsforen<br />
und Weblogs. Stimulieren Sie den Dialog, indem Sie auf Ihrer Website eindeutig darauf<br />
hinweisen, dass Sie sich Anfragen und Austausch ausdrücklich wünschen. Nennen Sie die<br />
Ansprechpartner mit Namen und stellen Sie diese mit den Mitteln des Netzes angemessen<br />
dar, zum Beispiel durch Fotos und Kurzvideos.<br />
Inhaltliche Interaktivität heißt, Sie können den Beginn einer Geschichte vorgeben und die<br />
User können sie z. B. ergänzen oder sogar weitererzählen. Beispiel »Virtueller Rundgang<br />
durch Unternehmen« als Geschichte: Der Besucher der Website könnte eine Rolle wählen,<br />
zum Beispiel Journalist, Kunde, Bewerber, Investor; dann bestimmt er die Bühne, zum Beispiel<br />
Forschung und Entwicklung, Produktion oder Verwaltung. Er könnte auch den Handelnden<br />
wählen, wie im Fall des Forschers, des Entwicklers, des Produktionsmitarbeiters, des<br />
Produktmanagers. Dann könnte er seine Geschichte entwickeln. Der User wird aktiv, indem<br />
er das Spiel bestimmt oder selbst mitmacht. Die Gestaltung bewegt sich also zwischen den<br />
beiden Polen des erzählenden Unternehmens einerseits und des erzählenden Users andererseits.<br />
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