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Digitale Mehrwerte _Hrsg. Lars M. Heitmueller_26092015

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Online- und Offline-Kontakte ergänzen sich: Die meisten Personen lernen Sie offline kennen und<br />

vernetzen sich anschließend mit ihnen digital. Andere lernen Sie, Ihre Institution und Expertise<br />

zuerst online kennen und vernetzen sich erst später offline mit Ihnen.<br />

Institutionen und ihre Mitarbeiter tun gut daran, auch den “digitalen Fahrstuhlpitch” zu bestehen.<br />

Wichtige Fragen zum eigenen Auftritt: Wird auf den Plattformen deutlich, wofür eine Person oder<br />

Institution steht? Werden wichtige Ansprechpartner des Unternehmen von Kunden und wichtigen<br />

Stakeholdern gefunden? Wirkt die Institution positiv aus Sicht potenzieller Bewerber? <strong>Digitale</strong>s<br />

Employer Branding spielt eine zunehmend wichtige Rolle, da immer mehr Jobs digital gefunden<br />

und vergeben werden.<br />

Bis vor nicht allzu langer Zeit galt Twitter als digitaler Spielplatz für Wichtigtuer. Jetzt sieht das<br />

Bild völlig anders aus: Wir haben kürzlich in einem Experiment die Twitter-Follower eines aktiven<br />

Bundesverbandes analysiert. Ergebnis: Fast ausschließlich befanden sich unter den Followern<br />

relevante Stakeholder: Journalisten auf Bundes- oder Landesebene, andere Verbände, Kooperationspartner,<br />

Mitgliedsunternehmen, Politiker, Mitarbeiter von Ministerien und Parteien. Mit einem<br />

gut platzierten Tweet trifft hier die Information direkt auf die relevanten Zielgruppen.<br />

In Zukunft wird es immer wichtiger für Institutionen, sich auch digital um die wichtigsten Stakeholder<br />

zu kümmern:<br />

• Erster Schritt ist es, diese Anspruchsgruppen auch digital zu verorten und priorisieren.<br />

• In einem zweiten Schritt sollten Bedürfnisse der Personen analysiert werden, um Anforderungen<br />

und Interessen zu definieren. Gradmesser sind dabei Relevanz und Aufmerksamkeit.<br />

Zudem sollten ideale Plattformen und Austauschformate (online & offline) definiert werden,<br />

um den Dialog zu institutionalisieren.<br />

• Auf dieser Basis werden kontinuierlich Themen und Inhalte generiert, die diese Zielgruppen<br />

bzw. Stakeholder interessieren und die Werte und Positionen der absendenden Institution<br />

widerspiegeln. Dies beinhaltet die Entwicklung kreativer eigener Inhalte, die klickbar, teilbar,<br />

“like”-bar sind, aber auch um das geschickte Kuratieren im Netz vorhandener Inhalte.<br />

Häufig ist es ratsam, auch die Prozesse der Content-Generierung zu optimieren. Eine Pressestelle,<br />

die an die Erfordernisse von vor zehn Jahren angepasst war, könnte mehrfach profitieren:<br />

• von einer Beschleunigung der internen Prozesse beispielsweise durch neue Collaboration-<br />

Tools sowie die Einrichtung eines Newsrooms,<br />

• sowie von einer stärkeren Nähe zu den Zielgruppen durch die neuen Kanäle und einen intensiveren<br />

Dialog.<br />

Unternehmen sollten auch das eigene digitale Stakeholdermanagement konsequent definieren<br />

und den kontinuierlichen Themenfluss zu und Dialog mit relevanten Anspruchsgruppen institutionalisieren.<br />

Geschieht dies in Zusammenhang mit einer integrierten Betrachtung der Online- und<br />

Offline-Maßnahmen, können große Synergien gehoben werden.<br />

<strong>Lars</strong> M. Heitmüller<br />

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