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NEUE MOBILITÄT 16

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Energie- und Mobilitätswende im Kontext SmartGrid - HOCHSCHULE OSTWESTFALEN-LIPPE<br />

Intelligente Verknüpfung von Mobilität und Erneuerbaren<br />

Energien<br />

Um das Mobilitätsangebot möglichst nachhaltig zu gestalten,<br />

ist die Versorgung mit Erneuerbaren Energien anzustreben.<br />

Das E-Bürgerauto im lippischen Lügde-Elbrinxen wird<br />

mit Strom aus einer Photovoltaikanlage versorgt, so dass es<br />

komplett emissionsfrei betrieben werden kann. Dadurch, dass<br />

die Elektroautos in der Regel auch tagsüber Standzeiten an<br />

einem Carsharing-Stellplatz haben, kann mit der produzierten<br />

Energie direkt der Fahrzeug-Akku nachgeladen werden,<br />

so dass eine intelligente Verknüpfung von Mobilität und regenerativen<br />

Energien entsteht.<br />

Das Projekt elektrisch.mobil.owl hat bislang gezeigt, dass<br />

gemeinschaftliche elektromobile Angebote die Mobilität in<br />

ländlichen Räumen verbessern können. Damit die neuen Angebote<br />

gleichzeitig einen möglichst großen Beitrag zur Energiewende<br />

leisten, spielt die Stromversorgung der Elektrofahrzeuge<br />

am Stellplatz eine entscheidende Rolle.<br />

Da zum Schutz der Fahrzeuge der Stellplatz<br />

überdacht sein sollte, bietet sich die Errichtung<br />

einer Photovoltaikanlage auf dem Dach an. Das<br />

Auf-/ Nachladen der Elektrofahrzeuge erfolgt im<br />

Wesentlichen am Standort des E-Bürgerautos<br />

bzw. auf dem Grundstück der Unternehmen oder<br />

Verwaltungen und Privatnutzer.<br />

elektrische Fahrzeuge beschränkt werden. Im Fokus sollten<br />

die Mobilität und die Verkehrssysteme im Ganzen sowie die<br />

Einbindung der neuen Technologie in attraktive und umfassende<br />

Angebotsformen stehen. Zentral ist dabei die Frage,<br />

wie Elektromobilität eingesetzt werden kann, um die sich<br />

verändernden Mobilitätsbedürfnisse in den verschiedenen<br />

ländlichen und urbanen Räumen auf nachhaltige Art und<br />

Weise zu befriedigen.<br />

Ausblick: Pedelecs als ÖPNV-Zubringer<br />

Für die kommenden Monate ist im Projekt elektrisch.mobil.<br />

owl der probeweise Einsatz von Pedelecs als ÖPNV-Zubringer<br />

geplant. Das Projektteam stellt interessierten Berufspendlern<br />

in der Gemeinde Kalletal für einen Probezeitraum<br />

von jeweils einem Monat ein Elektrofahrrad in Kombination<br />

mit einem Bus-Monatsticket kostenlos zur Verfügung. Das<br />

Angebot richtet sich an alle, die in der nahegelegenen Stadt<br />

Lemgo arbeiten und zu weit entfernt wohnen, um zu Fuß zur<br />

Bushaltestelle Richtung Lemgo zu gelangen. Durch das kostenlose<br />

Kombinationsangebot von Elektrofahrrad und Bus-<br />

Monatsticket können Pendler von ihrer Haustür bequem und<br />

schnell zur Haltestelle in Kalletal fahren, das Elektrofahrrad<br />

dort abstellen und in den Bus einsteigen, der sie direkt nach<br />

Lemgo bringt. Bei diesem Testlauf soll untersucht werden,<br />

ob solch ein Kombinationsangebot nachgefragt bzw. positiv<br />

bewertet wird und eine langfristige Alternative zur Fahrt mit<br />

einem kraftsstoffbetriebenen Pkw darstellt.<br />

Da intelligente Verknüpfungen von Mobilität und regenerativen<br />

Energien sowohl die Lebensqualität der Bürger erhöhen<br />

als auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten<br />

können, sollte über die Schaffung finanzieller Anreize durch<br />

die öffentliche Hand für Kombinationen aus innovativem Mobilitätsangeboten<br />

(wie E-Dual-Use oder E-Bürgerauto) und der<br />

Nutzung Erneuerbarer Energien (wie Stromproduktion mittels<br />

PV-Anlage) nachgedacht werden. Als Möglichkeit käme<br />

zum Beispiel eine Anschubfinanzierung für E-Bürgerautos,<br />

deren Akkus mit Strom aus regenerativen Energiequellen geladen<br />

werden, in Frage.<br />

Gabriel Flore<br />

Prof. Oliver Hall<br />

urbanLab an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe<br />

Das urbanLab ist ein transdisziplinärer Forschungsschwerpunkt<br />

für Stadt- und Regionalforschung an der Hochschule<br />

Ostwestfalen-Lippe. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei<br />

die Herausforderungen, vor denen Städte und Regionen auf<br />

Grund von Wachstums- und Schrumpfungsprozessen stehen.<br />

Handlungsbedarf besteht zudem bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur.<br />

Aufgrund der meist sehr heterogenen Anbieterund<br />

Bezahlstruktur mit verschiedenen Karten-, Schlüsselund<br />

Münzsystemen wird die Attraktivität der Elektromobilität<br />

eingeschränkt. Dass das auch anders geht, wird in den Niederlanden<br />

deutlich. Dort können fast alle Ladestationen mit<br />

einer einzigen Zugangskarte genutzt werden.<br />

Grundsätzlich darf das Thema Elektromobilität nicht nur<br />

auf den Ersatz von kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen durch<br />

Neue Mobilität<br />

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