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NEUE MOBILITÄT 16

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Neue Berufe: Aus- und Weiterbildung - UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN<br />

Neue Herausforderungen<br />

an die Aus- und Weiterbildung<br />

im Bereich eMobilität<br />

Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung und<br />

stellt neue Anforderungen an die derzeitige Aus- und Weiterbildung<br />

der damit Beschäftigten. Der fossile Brennstoff Erdöl<br />

für den Betrieb von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren<br />

neigt sich dem natürlichen Ende zu. Verstärkt wird dieser<br />

Verknappungsprozess zudem noch durch die prognostizierte<br />

weltweite Zunahme der Bevölkerung. Vorhergesagt ist,<br />

dass im Jahr 2050 mehr als neun Milliarden Menschen auf<br />

dieser Erde leben werden - und alle wollen mobil sein. Ebenso<br />

wie der Schienenverkehr heute soll der Straßenverkehr<br />

bis zum Jahr 2050 vorwiegend mit elektrisch angetriebenen<br />

Fahrzeugen realisiert werden - mittels regenerativen Energiequellen.<br />

Eine Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes<br />

von 157 g im Jahr 2007 auf 95 g im Jahr 2020 pro gefahrenen<br />

Kilometer ist bereits jetzt vorgesehen.<br />

Auch für einen emissionsfreien Verkehr sind elektrisch angetriebene<br />

Fahrzeuge die Voraussetzung. Einen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leistet Elektromobilität, wenn Strom aus regenerativen<br />

Energien stammt wodurch zusätzlich die Abhängigkeit<br />

von fossilen Brennstoffen geringer wird. Nach den<br />

Plänen der Bundesregierung soll sich Deutschland zum Leitmarkt<br />

und Leitanbieter für Elektromobilität entwickeln. Eine<br />

Million Elektrofahrzeuge sollen bis zum Jahr 2020 auf deutschen<br />

Straßen unterwegs sein. Bis zum Jahr 2030 soll der<br />

Bestand an Elektrofahrzeugen sogar auf bis zu sechs Millionen<br />

ansteigen. Um die Entwicklungen in der Elektromobilität<br />

voranzutreiben und dauerhaft zu etablieren, werden für<br />

diese neue Mobilitätsform zukünftig qualifizierte Fachkräfte<br />

benötigt, weshalb dafür eine fundierte Aus- und Weiterbildung<br />

von besonderer Bedeutung ist.<br />

Die Elektromobilität wird den zukünftigen Personen- und<br />

Güterverkehr bestimmen. Der Fahrzeugkäufer kann gegenwärtig<br />

zwischen rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen,<br />

Elektrofahrzeugen mit Reichweitenverlängerung, auch Range<br />

Extender genannt, Hybridfahrzeugen sowie Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

wählen. Der gegenwärtige Entwicklungsstand<br />

der Elektromobilität bzw. der Elektrofahrzeuge und auch die<br />

Unterschiede zu konventionellen Fahrzeugen zeigen bereits<br />

jetzt die Notwendigkeit einer Aus- und Weiterbildung bzw.<br />

eine Berücksichtigung der Elektromobilität in der akademischen<br />

und beruflichen Bildung.<br />

Der Trend von der konventionellen Mobilität hin zur Elektromobilität<br />

bringt einige neue Herausforderungen mit sich und<br />

verlangt nach qualifiziertem Fachpersonal - und zwar über<br />

die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.<br />

Ein Vergleich zwischen konventionellen Fahrzeugen und<br />

Elektrofahrzeugen zeigt, dass sehr viele der derzeitigen Fahrzeugkomponenten<br />

weggefallen, neue Komponenten zu entwickeln<br />

sind und wiederum andere Komponenten angepasst<br />

werden müssen. Insgesamt gibt es bei elektroangetriebenen<br />

Fahrzeugen deutlich weniger bewegliche Teile, weniger Verschleißteile,<br />

eine geringere Wärmeentwicklung und somit<br />

einen höheren Bewegungswirkungsgrad. Bei einem alleinig<br />

elektrisch angetriebenen Fahrzeug fällt der Verbrennungsmotor,<br />

mit allen Hilfsaggregaten, ebenso wie der Benzintank,<br />

weg. Andererseits kommen neue Komponenten hinzu. Dazu<br />

gehören neue Sensoren und Aktuatoren, sowie weitere Hardund<br />

Software-Komponenten. Exemplarisch sind Fahrerassistenzsysteme<br />

sowie Sicherheits- und Diagnosesysteme, Motorsteuerung,<br />

Hochvoltnetz und Ladeelektronik zu nennen.<br />

Die Ladeinfrastruktur muss außerdem noch flächendeckend<br />

aufgebaut werden. Regenerative Energieerzeugung und intelligente<br />

Netzsteuerung sind alltagstauglich zu entwickeln.<br />

Die Batterie - oft auch als das Herzstück eines Elektroautos<br />

bezeichnet - hat im Vergleich zu den fossilen Brennstoffen wie<br />

Erdöl eine deutlich geringere Energiedichte. Elektrofahrzeuge<br />

haben daher eine relativ geringe Reichweite im Vergleich<br />

zu konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Die<br />

bisher leistungsstärksten alltagstauglichen Batterien sind<br />

Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit einer Energiedichte von<br />

etwa 130 Wh/kg. Sie sind allerdings vergleichsweise teuer<br />

76 Neue Mobilität

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