NEUE MOBILITÄT 16
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BEWEGENDE EMOTIONEN - Elektro-Surfboard Lampuga<br />
Ohne Wind, dafür mit<br />
Elektroantrieb durch<br />
die Wellen<br />
Eine Funsportart, die ausnahmsweise nicht aus Amerika,<br />
sondern aus Deutschland stammt. Das Elektro-Surfboarden.<br />
Einer der Vorreiter ist das Hamburger Unternehmen Sashay<br />
aus dem schleswig-holsteinischen Norderstedt. Benjamin<br />
Köhnsen, Erfinder, Gründer und Geschäftsführer in Personalunion,<br />
entwickelte gemeinsam mit dem Schiffsmaschinenbau-Ingenieur<br />
Olaf Jacobsen das Elektro-Surfboard Lampuga.<br />
»Da ich schon immer gerne Modellbau gemacht habe und viel<br />
gebastelt habe, stellte ich mir irgendwann die Frage, ob man<br />
nicht ein Surfbrett mit einem Motor ausstatten könnte. Anfangs<br />
war das nur ein Hobby neben der Arbeit, bis ich im Jahr<br />
2013 ein marktreifes Produkt hatte. Und seit Anfang 2014 europaweit<br />
durch Händler vertreten bin«, erklärt Köhnsen die<br />
Idee hinter dem innovativen Produkt, das seit Ende 2014 in<br />
Norderstedt hergestellt, entwickelt und laminiert wird. Bürositz<br />
des jungen Unternehmens ist in Hamburg.<br />
Das aus einem Kohlefaser-Laminat bestehende<br />
Elektro-Surfboard bringt bei einer Länge von 2,56 m<br />
etwa 39 kg auf die Waage. Mit einer Motorleistung<br />
von 11 kW (15 PS) und einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 54 km/ h ist für einen Adrenalin-Kick auf dem<br />
Wasser gesorgt.<br />
Statt auf eine Schraube, wie sie etwa bei anderen Elektro-Surfboards<br />
verwendet wird, setzt Köhnsen auf einen Jetantrieb.<br />
Hierbei tritt das Wasser mit 80 km/h aus der Düse aus und<br />
treibt so das Brett an. In Kurvenlage kann sie mitschwenken<br />
und steigert so die Wendigkeit.<br />
Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 58,8 Ah soll<br />
auch bei strammer Fahrweise annähernd eine halbe Stunde<br />
durchhalten. Sie ist fest installiert und nicht austauschbar, um<br />
Probleme mit möglicher Fehlbedienung und der Dichtigkeit<br />
des Deckels zu vermeiden. Das aufwendige Kühlsystem besteht<br />
aus einem Frischwasserkreislauf nach Jetski-Art sowie<br />
einer Helium-Füllung des Hohlraums für die technischen Komponenten<br />
plus integriertem Lüfter und einer Art Wärmetauscher<br />
an der Unterseite des Lampuga. Die Notstoppleine mit<br />
Magnetsensor wird ans Fußgelenk gekettet, der Daumen-<br />
Gasgriff ist per Steuerleine mit dem Bug verbunden.<br />
»Anfangs wurde das Lampuga mit einer iPod-Steuerung ausgestattet.<br />
Von dieser sind wir allerdings abgewichen und haben<br />
eine neue Steuerung entwickelt, bei der man sich mit seinem<br />
ganzen Gewicht in das Seil hängen kann. Mit dem Daumengasgriff<br />
ist so eine stufenlose Geschwindigkeitsregulierung möglich.<br />
Somit ist das Lampuga sehr einfach zu beherrschen, da<br />
die Konzentration nicht auf der eigenen Körperbalance liegt,<br />
sondern nur auf der Gewichtsverteilung zum Kurven Fahren«,<br />
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