NEUE MOBILITÄT 16
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Neue Berufe: Aus- und Weiterbildung - TU MÜNCHEN<br />
elektrischen Quadfahrrädern alles rund um das Thema<br />
Elektromobilität auszutesten. Vom Elektroantrieb über das<br />
Batteriemanagement-System bis hin zum Fahrerlebnis selbst.<br />
Und auch das Formula Student Team der TUM ist recht erfolgreich<br />
mit seinem Elektrofahrzeug. Hier stehen wir in kontinuierlichem<br />
Austausch und lernen gegenseitig voneinander.<br />
von denen die Handwerker enorm profitieren. Ich denke, dass<br />
das Thema auch außerhalb der Universitäten sehr wichtig ist<br />
und umfassend angegangen werden sollte.<br />
Gibt es Studienangebote, bei denen Sie auf die Expertise von<br />
Unternehmen der Branche integrieren?<br />
Wir haben das in der Vergangenheit versucht. Leider entsprachen<br />
die Gastvorträge der Referenten aus den Unternehmen<br />
teilweise nicht unseren Vorstellungen. Sie ähnelten manchmal<br />
eher Werbeveranstaltungen als einer Vorlesung. Diese Inhalte<br />
mussten wir im Sinne unserer Studenten und einer umfassenden<br />
und unabhängigen Lehre leider wieder vom Studienplan<br />
nehmen. Aktuell sind nur noch wenige Gastreferenten<br />
in dem Bereich aktiv.<br />
Wie werden die Absolventen, die sich auf das Thema spezialisiert<br />
haben, auf dem Arbeitsmarkt angenommen?<br />
In der Regel werden sie mit Kusshand von den Unternehmen<br />
begrüßt. Gerade unsere Doktoranden kommen sehr gut unter.<br />
Entscheidend ist hier, dass sich die Studenten schon während<br />
des Master-Studiums überlegen, in welche Richtung sie später<br />
einmal gehen möchten und sich ein eigenes Profil zulegen.<br />
Das ist beim Thema Elektromobilität nicht anders als in anderen<br />
Branchen.<br />
Haben Sie auch Einblicke in die berufliche Ausbildung in dem<br />
Bereich?<br />
Wir von der TU München bieten aktuell keine berufliche Weiterbildungen<br />
zum Thema an. Ich könnte mir aber durchaus<br />
vorstellen, dass das irgendwann auch auf unserer Agenda<br />
steht. Die technischen Hochschulen sind hier derzeit breiter in<br />
ihrem Programm aufgestellt. Daneben haben wir gute Beziehungen<br />
zur Handwerkskammer in München. Die bieten eine<br />
Qualifikation von Beratern im Bereich Elektromobilität an,<br />
Prof. markus Lienkamp<br />
Hintergrundinformationen<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp studierte Maschinenbau an der TU Darmstadt und der Cornell University, USA. 1992 promovierte<br />
er im Bereich Materialwissenschaft an der TU Darmstadt. Bis 2009 war er in verschiedenen Positionen für die VW-<br />
Konzernforschung tätig - zuletzt als Hauptabteilungsleiter Elektronik und Fahrzeug. Seit November 2009 hat er die Leitung<br />
des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TU München inne. Ein Hauptthema, dem er und sein Lehrstuhl sich widmen, ist<br />
die Elektromobilität. So leitet er das Wissenschaftszentrum Elektromobilität und engagiert sich in der Munich School of Engineering.<br />
Darüber hinaus ist Prof. Lienkamp wissenschaftlicher Berater des CREATE‐Forschungsprojekts »Electromobility in<br />
Megacities« in Singapur und wissenschaftlicher Beirat im Bundesverband eMobilität.<br />
Das wohl bekannteste Projekt, das Prof. Lienkamp an seinem Lehrstuhl initiiert hat, ist das »MUTE-Projekt«, auf das das Verbundprojekt<br />
des Bundesforschungsministeriums »Visio.M« folgte. In diesem Projekt erforschen namhafte Unternehmen der<br />
deutschen Automobilindustrie zusammen mit Wissenschaftlern der TU München Möglichkeiten, wie kleine, effiziente Elektrofahrzeuge<br />
so sicher und preiswert gebaut werden können, dass sie einen nennenswerten Anteil am Massenmarkt erreichen.<br />
Neue Mobilität<br />
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