NEUE MOBILITÄT 16
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Energie- und Mobilitätswende im Kontext SmartGrid - Mitsubishi<br />
Der eAuto-Akku<br />
als Pufferspeicher<br />
Die wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist die Speicherung<br />
von Erneuerbarer Energie zu Produktionszeiten und die Rückführung ins Netz<br />
zu Lastspitzen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das BEM-Mitgliedsunternehmen<br />
Mitsubishi Motors mit seinen bidirektional ladefähigen Serienelektrofahrzeugen.<br />
Mit Peter Siegert von MMD Automobile, dem Importeur von Mitsubishi Motors<br />
in Deutschland, haben wir über den Pufferspeicher auf vier Rädern gesprochen.<br />
Mitsubishi hat das Potential von eAutos als Pufferspeicher<br />
bereits sehr früh erkannt. Sowohl das Electric Vehicle als auch<br />
der Plug-in Hybrid Outlander können bidirektional laden. Welche<br />
Motivation steckt hinter der serienreifen Entwicklung?<br />
In Japan bietet Mitsubishi Motors bereits seit April 2012 eine<br />
Power Box für die dortigen Energienetze an, mit dem die bidirektional<br />
ladefähigen Mitsubishi Fahrzeuge als Notstromaggregat<br />
genutzt werden können und bei Stromausfall - was in<br />
Japan häufig nach Unwettern oder Erdbeben vorkommt - den<br />
Energiebedarf eines Hauses für ein bis zwei Tage abdecken.<br />
Mitsubishi Motors bietet auch in Deutschland seine Elektrofahrzeuge,<br />
das Electric Vehicle als auch den Plug-in Hybrid<br />
Outlander, seit Frühjahr 2014 serienmäßig mit der Funktionalität<br />
des bidirektionalen Ladens an. Im Hinblick auf die Ziele<br />
der Bundesregierung zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende,<br />
aber auch der Entwicklung der Elektromobilität in<br />
Deutschland, werden bidirektionale Elektrofahrzeuge einen<br />
wesentlichen Beitrag zur dezentralen Nutzung/Speicherung<br />
von Energien aus erneuerbaren Quellen leisten. Diese intelligente<br />
Integration mobiler Speicherlösungen in das Smart-<br />
Grid stellt eine sinnvolle Verbindung zwischen Energie aus<br />
erneuerbaren Quellen und Mobilität her.<br />
Durch die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens können<br />
Ihre eFahrzeuge sowohl Strom aufnehmen als auch abgeben.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Beim bidirektionalen Laden wird über die gleiche Schnittstelle<br />
das eFahrzeug bei überschüssiger Stromproduktion beladen,<br />
wie sie auch bei erhöhtem Stromverbrauch wieder die<br />
Fahrzeugbatterie entladen kann. Dafür verwenden wir die DC-<br />
Standard Schnittstelle des Fahrzeuges. Damit wird die bislang<br />
nur zum Fahren genutzte, aber nicht immer vollständig<br />
verbrauchte Energie aus der Fahrbatterie, zu einem lokalen<br />
Pufferspeicher für Energien aus erneuerbaren Quellen. Über<br />
eine sogenannte, bidirektionale Wallbox kann ich entscheiden,<br />
ob ich entladen oder beladen möchte. Über Tablet- oder<br />
Touchscreen-Steuerung kann ich in Sekunden zwischen den<br />
beiden Funktionen hin und her wechseln.<br />
Klappt das an allen gängigen Ladesäulen oder nur an einer<br />
dafür vorgesehenen Wallbox?<br />
Hierzu ist eine spezielle bidirektionale Wallbox erforderlich,<br />
die lastgesteuert entscheiden kann, welche Funktion der<br />
Speicher des Elektrofahrzeugs gerade einnehmen soll. Ist<br />
eine Fahrt geplant, betanke ich das Elektrofahrzeug mit dem<br />
Strom aus der Photovoltaik-Anlage. Benötigt dagegen der<br />
Haushalt Strom für die unterschiedlichen Geräte, schaltet<br />
die bidirektionale Wallbox zurück und nutzt den im Zwischenspeicher<br />
»geparkten« Strom. In einem intelligent vernetzten<br />
Haussystem, auch SmartHome genannt, werden zukünftig<br />
alle Verbraucher und Erzeuger miteinander kommunizieren<br />
und die jeweiligen Bedürfnisse oder Lasten signalisieren.<br />
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