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Experimentelle Psychologie

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Hauptergebnisse der Assoziationsforschung 165<br />

bestimmten und bekannten Bedingungen gestifteten Assoziationen, und<br />

zwar sowohl den Prozeß der Assoziationsstiftung, wie auch den Grad<br />

der Assoziationsfestigkeit und deren Verfall* Andere Methoden untersuchen<br />

die Stärke jener Assoziationen, die das Leben gestiftet hat: die<br />

Assoziationsreaktionen. Bietet man optisch oder akustisch<br />

einer Vp ein Wort dar mit der Anweisung, das nächst einfallende Wort<br />

auszusprechen, und wiederholt diesen Versuch bei möglichst vielen<br />

Individuen, so stellt sich heraus, daß ein hoher Prozentsatz der Vpn<br />

auf das nämliche Reizwort mit demselben Reaktionswort reagiert, auf<br />

„Blitz“ wird die Mehrzahl der Erwachsenen mit „Donner“ antworten.<br />

Je mehr Individuen sich auf die gleiche Reaktion einigen, um so stärker<br />

ist die Assoziation zwischen dem Reiz- und dem Reaktionswort. An<br />

diesem Grundschema der Assoziationsreaktion lassen sich nun mannigfache<br />

Variationen anbringen: Man kann die Reizvorstellung und die<br />

Art ihrer Darbietung verändern (Wort- oder Sachvorstellung, akustische<br />

oder optische Darbietung) ;<br />

man kann ferner die Art der Reaktionsvorstellung<br />

ganz in das Belieben der Vp stellen oder sie mehr und<br />

weniger einschränken, indem man z. B. eine verwandte oder entgegengesetzte<br />

Vorstellung finden läßt; man kann statt einer Vorstellung eine<br />

Reihe solcher sich entwickeln lassen. Bei all diesen Versuchen ist die<br />

Messung der Reaktionszeiten lehrreich. Nur darf man sich nicht mit<br />

den Angaben der ReaktionsVorstellungen begnügen, sondern muß auf<br />

Grund der rückschauenden Selbstbeobachtung jedesmal das ganze<br />

Erlebnis schildern lassen. Sehr häufig ist nämlich das Reaktionswort<br />

gar nicht die erste durch die Reizvorstellung ausgelöste Verstellung,<br />

weil die Vp, ohne sich recht darüber klar zu sein, gewisse Anforderungen<br />

an die Reaktions Vorstellungen heranbringt. Selbstverständlich<br />

kann man auch den subjektiven Zustand der Vp variieren, indem man<br />

die Versuche entweder im frischen oder im ermüdeten oder in einem<br />

durch Alkohol u. dgl. beeinflußten Zustand ausführt.<br />

2. Hauptergebnisse der Assoziations#<br />

forschung<br />

a)Die Beziehungen zwischen der Zahl<br />

der Wiederholungen und der Assoziations«<br />

stärke.<br />

Ein einmaliges Bewußtwerden eines Erlebnisses kann<br />

bekanntlich dies dauernd einprägen, falls das Vorkommnis<br />

sehr eindrucksvoll ist. Die einmalige Vorführung indifferent<br />

ter Inhalte jedoch, wie sinnlose Silben, Zahlen, zusammen«<br />

hanglose Worte ist nur dann von Erfolg, wenn es sich<br />

um eine geringe Zahl solcher Inhalte handelt: 6—7 sinnlose

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