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Experimentelle Psychologie

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VORWORT<br />

Der vorliegende Leitfaden der experimentellen Psycho*<br />

logie wurde nur dem Gesamtunternehmen der „Philosophie<br />

sehen Handbibliothek“ zulieb verfaßt. Nachdem er aber<br />

geschrieben ist, vertraue ich, daß sein Daseinsrecht nicht<br />

einzig aus dieser Sammlung begründet zu werden braucht.<br />

Die Arbeit wurde bedeutend erleichtert durch die schon<br />

vorhandenen trefflichen Lehrbücher der experimentellen<br />

<strong>Psychologie</strong>. Ganz besonders verwertete ich das Werk mei*<br />

nes ehemaligen Lehrers J. Fröbes S. J., dessen allseitige<br />

und zuverlässige Berichterstattung allgemein anerkannt wird.<br />

P. Fröbes hatte auch die Güte, mein Manuskript durchzu*<br />

sehen und durch eine Reihe wertvoller kritischer Bemerkun*<br />

gen zu fördern. Dafür sei ihm auch an dieser Stelle herzlicher<br />

Dank ausgesprochen.<br />

Ich glaube nicht, daß solch weitgehende Abhängigkeit<br />

von fremder Arbeit einer Verteidigung bedarf. Dagegen<br />

fühle ich mich verpflichtet, mit ein paar Worten zu recht*<br />

fertigen, daß ich in einem Leitfaden für Anfänger des öfteren<br />

von der herkömmlichen Behandlungsweise der Probleme<br />

abgewichen bin. Die Knappheit des zu Gebote stehenden<br />

Raumes und auch das didaktische Interesse erlaubte nur die<br />

Darlegung einer Auffassung. Nun hat mich die voraus*<br />

gegangene Beschäftigung mit Problemen der Denk* und<br />

Willenspsychologie so manches anders sehen gelehrt, als es<br />

bisher betrachtet wurde. Man wird es darum begreifen, daß<br />

ich meine und nicht fremde Ansichten zur Darstellung<br />

brachte. So gibt, um nur e i n e s zu nennen, die Überzeugung<br />

von der grundlegenden Bedeutung der Beziehungserfassung,<br />

die im menschlichen Erkenntnisleben kaum jemals auszu*<br />

schließen, im tierischen hingegen niemals nachzuweisen ist, 1 )<br />

*) Diese Ansicht über das tierische Bewußtsein versuchte ich zu begründen<br />

in meinem Buch „Das schlußfolgernde Denken“ S. 440 ff. und in der Besprechung<br />

von W. Köhler, Intelligenzprülungen an Anthropoiden I (1917) in „Stimmen der<br />

Zeit“, 95. Bd. (1918) S. 386 ff., sowie von W. Köhler, Nachweis einfacher Strukturfunktionen<br />

usw. (1918) in „Stimmen der Zeit“, 97. Bd. (1919) S. 62 ff.

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