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ner linken Hand, bevor ich es sah. Lara ließ es geschehen. Auch als ich<br />

endlich das Mal im Spiegel sehen konnte, unternahm sie nichts dagegen.<br />

Sie hielt den Atem an, wartete auf meine Reaktion. Genau wie<br />

bei Maurice war das Mal auf der rechten Schulter, an exakt derselben<br />

Stelle. Und wie bei ihm hatte es die Form der kleinen Insel vor unserer<br />

Küste, die sich sanft aus dem Meer erhob. Es konnte keinen Zweifel<br />

geben: Lara war die Frau, nach der die Polizei bis zum heutigen Tag<br />

vergeblich suchte. Sie war die Mutter von Maurice.<br />

Lara war die Mutter meines Sohnes.<br />

Nachdem wir uns wortlos weiter geliebt hatten, saßen wir in ihrer<br />

Küche und tranken ein Glas Sambuca mit Kaffeebohnen. Nach meiner<br />

Entdeckung hatten wir zwei denkbar einfache Möglichkeiten gehabt:<br />

Entweder wir brachen unser Liebesspiel ab, oder wir machten weiter.<br />

Ohne darüber nachzudenken, hatten wir uns für die zweite Möglichkeit<br />

entschieden, auch wenn alles plötzlich und unwiderruflich anders<br />

geworden war. Mein ganzes Leben schien mir in fast absurder Weise<br />

auf den Kopf gestellt. Es würde eine Weile dauern, bis ich das Ausmaß<br />

wirklich begriffen hatte.<br />

Auch als wir nun in Laras Küche saßen, ein Gläschen tranken und uns<br />

lange Zeit anschwiegen, wurden die Dinge nicht klarer. Immer wollte<br />

ich etwas sagen, tausend verschiedene Worte lagen mir auf der Zunge.<br />

Aber jedes Mal erschien mir im letzten Moment alles falsch und<br />

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