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Lara meinte, die frische Luft würde ihr gut tun und wir gingen zu Fuß<br />

zu meinem Auto. Als Katja Lara noch einmal in den Arm nahm, sah<br />

ich, dass sie Tränen in den Augen hatte.<br />

„Bleib mir treu“, sagte sie. „Meine Schöne …“<br />

Dann umarmte sie auch mich.<br />

„Tut ihr mir einen Gefallen?“, fragte sie, bevor sie zu ihrem Auto ging.<br />

„Einen Abschiedsgefallen?“<br />

„Jeden“, sagte ich überschwänglich. Ich fand, sie hatte wirklich viel für<br />

uns getan.<br />

„Versprecht ihr mir etwas?“<br />

Vollkommen ernst sah sie zuerst mich und dann Lara an.<br />

Wir warteten, sie ließ sich Zeit.<br />

„Bleibt zusammen“, sagte sie dann. „Es ist das Richtige für euch. Lasst<br />

euch das nicht durch irgendwelche alten Geschichten kaputt machen.<br />

Was auch immer noch bei euren Nachforschungen herauskommen<br />

mag.“<br />

Wir nickten ein bisschen verlegen und stiegen ins Auto. Ich startete<br />

den Motor. Wir fuhren los.<br />

„Ist es nicht völlig verrückt“, sagte Lara, „dass man ganze Passagen<br />

seiner Erinnerung vollkommen auslöschen kann?“<br />

Wir lagen, gekleidet in Hotelbademäntel, auf dem großen Bett, Lara<br />

in meinem Arm. Nach einem ausführlichen Duschbad fühlten wir beide<br />

uns etwas wohler. Laras Kräfte bauten sich langsam wieder auf. Im<br />

Hotelrestaurant hatten wir ein verspätetes Mittagessen eingenommen.<br />

„Die Küche ist bereits geschlossen“, hatte der afrikanische Kellner zunächst<br />

entschieden gesagt. „Tut mir leid.“<br />

Gerade überlegte ich mir, ob ein gutes Trinkgeld in diesem Fall etwas<br />

nützen würde, als ich sah, wie seine Züge sich veränderten. Sie wurden<br />

deutlich weicher, als er Lara ansah, die blass war und tiefe Ringe<br />

unter den Augen hatte. Ihre vollkommene Erschöpfung war nicht zu<br />

übersehen.<br />

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