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Ich habe schon so viel in meinem Leben zerstört und will nicht noch<br />

mehr zerstören. Die Zerstörung setzt sich aber unweigerlich fort,<br />

wenn du Nina wegen mir verlässt. Ich würde damit nicht nur eure<br />

Ehe, sondern vor allem auch eure Familie kaputtmachen.<br />

Als ich herkam, wusste ich noch nicht genau, warum ich das machte.<br />

Manchmal dachte ich, dass ich unter allen Umständen mein Kind zurückholen<br />

wollte, dann wieder redete ich mir ein, dass ich nur sehen<br />

wollte, wie er aussah, wie er sich entwickelt hatte, wie und wo er<br />

lebte.<br />

Und als ich ihn dann zum ersten Mal aus der Nähe gesehen habe, mit<br />

dir zusammen auf dem Parkplatz des Supermarktes, da befiel mich<br />

ganz überraschend so etwas wie die Gier, ihn zurückhaben zu wollen.<br />

Nächtelang schlief ich nicht und war nur noch erfüllt von dem einen,<br />

übermächtigen Wunsch: In Zukunft ein Leben mit meinem Sohn führen<br />

zu können. Dafür wäre mir jedes Mittel recht gewesen. Auch vor<br />

dem Gedanken, ihn zu entführen, schreckte ich mit den Tagen immer<br />

weniger zurück. Schließlich entwickelte ich dafür einen richtigen Plan.<br />

Ich begann meine Arbeit bei Charlotte und machte ihr den Vorschlag,<br />

ab und zu allein etwas mit einem der Kinder zu unternehmen, um sie<br />

besser kennen zu lernen. Charlotte wollte das zunächst nicht, ließ sich<br />

dann aber doch darauf ein.<br />

Der Tag, für den ich die Entführung von Maurice geplant hatte, rückte<br />

näher. Schließlich stand er unmittelbar bevor. So früh wie möglich<br />

wollte ich mich an diesem Freitag von den „Seepferdchen“ absetzen.<br />

Charlotte sollte denken, wir führen mit dem Rad auf den Spielplatz im<br />

Park und erledigten hinterher noch ein paar Einkäufe. Von unterwegs<br />

wollte ich sie anrufen, um zu sagen, dass sich wegen eines Plattfußes<br />

am Rad alles ein wenig verzögerte. In Wahrheit aber würde ich zu<br />

diesem Zeitpunkt schon lange mit Maurice in sicherer Entfernung auf<br />

der Autobahn sein.<br />

Ich bin noch heute sicher, dass ich diesen Plan durchgeführt hätte,<br />

wäre nicht die Freundschaft mit Charlotte dazwischen gekommen.<br />

Irgendetwas an dem, wie sie war, beeinflusste mich so sehr, dass mei-<br />

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