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Ich dachte auch nichts. Jeder Gedanke wäre abgeglitten von der sterilen,<br />

plastikähnlichen Schicht, die ich im Innern meines Schädels spürte.<br />

Seltsamerweise handelte ich. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr<br />

los. Schnurstracks lenkte ich den Wagen erneut zum Haus von Marlies<br />

Schwalm. Ich stellte das Auto auf dem gleichen Parkplatz ab wie am<br />

Vortag, stieg aus und ging die paar Schritte die Auffahrt hoch. Ich klingelte<br />

an der Tür. Aber auch nach dem vierten oder fünften Versuch<br />

wurde mir nicht geöffnet.<br />

Ich ging einmal um das Haus herum. Ich schaute in jedes Fenster, sah<br />

aber niemand. Ganz offensichtlich war Marlies Schwalm nicht zu Hause.<br />

Ich ging zurück zum Parkplatz, stieg in mein Auto und fuhr wieder<br />

los. Ich handelte wie ein Roboter, der seine Anweisungen aus einer<br />

Schaltzentrale von außerhalb bekommt. Auch wenn ich keine Ahnung<br />

hatte, was für eine Schaltzentrale das sein sollte.<br />

Ich fuhr. Ich glaube nicht, dass ich wusste, wohin ich eigentlich fuhr.<br />

Meiner Zielstrebigkeit tat das keinen Abbruch. Ich durchquerte die<br />

gesamte Innenstadt. Ich beachtete sämtliche Verkehrsregeln peinlich<br />

genau. Vor roten Ampeln stoppte ich und startete bei Grün. Ich fuhr<br />

nach Sankt Pauli, gelangte an der Reeperbahn vorbei zur Hafenstraße.<br />

Ich parkte mein Auto auf dem Seitenstreifen und stieg aus. Ich ging zu<br />

dem Haus, in dem Katja Baumeister wohnte. Ich drückte auf den Klingelknopf,<br />

der neben ihrem Namensschildchen stand. Und in genau<br />

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