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Vor Laras Wohnung gab es keinen freien Parkplatz. Ich ließ den Wagen<br />

halb auf der Straße im Halteverbot stehen.<br />

Die Haustür war verschlossen. Ich klingelte bei Lara, aber niemand<br />

öffnete. Als ich drei andere Klingeln gleichzeitig drückte, ertönte der<br />

Türsummer sofort. Ich rannte die Treppe hoch und noch ehe einer der<br />

alarmierten Nachbarn auf den Flur trat, stand ich vor Laras Wohnung.<br />

Die Tür war nur angelehnt. Ich schellte trotzdem, bevor ich hineinging.<br />

„Lara?“<br />

Keine Antwort.<br />

Ich rief sie noch zweimal, aber sie war nicht da. Vorsichtshalber schaute<br />

ich in jedes Zimmer, wenn auch ohne Hoffnung. Ich spürte, dass<br />

niemand in der Wohnung war. Schließlich fand ich auf dem Küchentisch<br />

einen Briefumschlag, auf dem mein Name stand.<br />

Ich setzte mich auf einen Stuhl und hielt den Brief in der Hand. Ich<br />

zögerte, ihn zu öffnen. Er war nicht verklebt, nur lose mit der Lasche<br />

verschlossen. Ich spürte mein Herz im Hals schlagen. Meine Hände<br />

zitterten. Endlich zog ich den Brief aus dem Umschlag. Er war handgeschrieben<br />

und bestand aus drei beidseitig und eng beschriebenen<br />

Blättern.<br />

Kerzengerade setzte ich mich auf dem Stuhl zurecht. Mir war klar,<br />

dass ich jetzt stark sein musste. Behutsam faltete ich den Brief auseinander.<br />

Ich begann zu lesen:<br />

Lieber Paul,<br />

ich wusste, dass du als Erster nach mir suchen würdest. Deshalb habe<br />

ich die Wohnungstür offenstehen lassen und diese Zeilen an dich hier<br />

einfach auf den Tisch gelegt.<br />

Wir werden uns nicht mehr wiedersehen. Das bedeutet natürlich<br />

auch, dass ich Maurice nie mehr sehen werde. Beides zerreißt mir<br />

das Herz, aber ich habe keine andere Wahl. Ich kann nur hoffen und<br />

beten, dass du meine Entscheidung verstehst. Vielleicht hilft dir dieser<br />

Brief dabei ein bisschen.<br />

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