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Lara stand auf und setzte sich auf einen eigenen Stuhl.<br />
„Ich hoffe“, sagte sie, „das denkst du nicht wirklich. Ich bin gekommen,<br />
um ihn kennen zu lernen. Um zu sehen, ob es ihm gut geht.<br />
Ob die Menschen ihn lieben, bei denen er lebt. Ganz sicher nicht,<br />
um sein Glück zu zerstören. Einmal hab ich das ja fast geschafft. Aber<br />
dann kamst Gott sei Dank du. Und eins kannst du mir glauben, Paul:<br />
ich hab nicht vor, den gleichen Fehler ein zweites Mal zu machen. Es<br />
gibt keinen Menschen, dem ich Glück so sehr wünsche wie Maurice.“<br />
Eine Weile sagten wir beide nichts, dann fügte sie hinzu: „Es ist besser,<br />
wenn du jetzt gehst. Wir können morgen über alles weiterreden.<br />
Ich bin sehr müde.“<br />
„Aber … Es gibt so viel …“<br />
„Das weiß ich“, sagte sie. „Wir werden noch genug Zeit haben, die<br />
Dinge zu klären.“ Ihre Stimme war sanft, aber entschieden. Vorsichtig<br />
streichelte sie mein Gesicht.<br />
Es gab nichts, was ich lieber getan hätte als zu bleiben. Aber mir war<br />
klar, dass Lara das nicht zulassen würde. Also ging ich.<br />
Kapitel 16<br />
Als ich zu Hause ankam, schlief Nina schon. Ich weckte sie nicht, obwohl<br />
ich kurz darüber nachdachte. Ein Teil von mir wollte nichts als<br />
die Dinge so schnell wie möglich klären.<br />
Nina hatte ein Recht darauf, umgehend zu erfahren, dass Lara die<br />
Mutter von Maurice war. Außerdem glaubte ich nun sicher zu sein,<br />
dass es für uns beide nur eine einzige richtige Lösung gab: Wir mussten<br />
uns trennen.<br />
Ich hatte immer gedacht, dass Maurice Grund genug war, dies nicht<br />
zu tun. Er sollte einen Vater haben und eine Mutter, er sollte in einer<br />
intakten Familie aufwachsen. Aber jetzt war mir klar geworden, dass<br />
wir das schon lange nicht mehr waren.<br />
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