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„Wie hoch?“ Ich saß schon wieder im Auto und startete den Motor.<br />

„Nicht sehr hoch, wirklich …“<br />

„Wie hoch?“, beharrte ich. Der Wagen rollte los.<br />

„39,1“, sagte sie. „Das haben sie in dem Alter leicht mal. Es hat nichts<br />

zu bedeuten.“<br />

„Warst du beim Arzt mit ihm?“<br />

Ich fädelte mich ein und zog gleich rüber nach links.<br />

„Nein. Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Es würde ihn ja auch nur<br />

quälen …“<br />

„Dann lass einen Arzt kommen“, forderte ich und gab Gas.<br />

„Ich weiß wirklich nicht …“<br />

„Bitte tu es!“<br />

„Na schön“, willigte sie schließlich ein. „Wenn es dich beruhigt, werde<br />

ich es tun.“<br />

Als ich ankam, lächelte Maurice mich vom Sofa aus an. Ich eilte zu ihm<br />

und nahm ihn auf den Arm. Ich fühlte, dass er nicht mehr heiß war<br />

und spürte die Angst von mir abfallen.<br />

„Es ist alles in Ordnung“, beruhigte mich Ninas Mutter zusätzlich. „Der<br />

Arzt hat ihm ein leichtes Mittel verordnet. Das Fieber ist fast schon<br />

verschwunden. Du hast dir unnötige Sorgen gemacht.“<br />

Ich sagte irgendwas darüber, dass Sorgen nie unnötig wären, aber natürlich<br />

hatte sie Recht. Bei allen Dingen, die Maurice betrafen, war<br />

ich überempfindlich. Das war mir nicht neu. Nach der Erleichterung<br />

kehrte überfallartig meine Müdigkeit zurück.<br />

„Wie wär’s“, sagte Ninas Mutter und lächelte, „wenn du erst mal nach<br />

Hause fährst und dich ordentlich ausschläfst?“<br />

„Auf keinen Fall“, meinte ich. „Ich kann Maurice doch nicht schon<br />

wieder alleine lassen. Ich …“<br />

„Unsinn!“, sagte sie, plötzlich resolut. „Er ist nicht alleine, sondern bei<br />

mir. Und du fährst jetzt und schläfst. Ich wüsste nicht, was du dem<br />

Jungen in diesem Zustand nutzen solltest.“<br />

Mit diesen Worten schob sie mich zur Tür.<br />

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