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Nach einem skeptischen Blick bat sie mich herein. Sie führte mich in<br />

ihr Büro, das mit vorrangig weißen Möbeln modern und schnörkellos<br />

ausgestattet war. Ich setzte mich auf den Schwingsessel, den sie mir<br />

zuwies. Alles hier schien perfekt. Das einzige, was fehlte, war Wärme.<br />

Auch das hatte ich mir in einer Hebammenpraxis anders vorgestellt.<br />

„Kaffee?“, fragte sie.<br />

Obwohl ich eine Tasse hätte vertragen können, lehnte ich ab. Warum,<br />

hätte ich nicht genau sagen können. Marlies Schwalm schenkte sich<br />

einen Kaffee ein und setzte sich hinter ihren Schreibtisch.<br />

„Es ist ungewöhnlich“, meinte sie, „dass ein Mann zu einem solchen<br />

Gespräch allein kommt.“<br />

Zum ersten Mal lächelte sie, aber auch ihr Lächeln war kühl. Ihre Blicke<br />

bohrten sich forschend in meine Augen. Ich fühlte mich unbehaglich.<br />

„Das mag schon sein“, antwortete ich. „Aber mein Plan ist auch etwas<br />

ungewöhnlich.“<br />

Sie hielt die Untertasse in der rechten Hand und führte die Tasse mit<br />

der linken zum Mund. Eine dezente Neugier breitete sich in ihrem<br />

Gesicht aus. Ich sagte erstmal nichts. Dampf stieg aus der Tasse auf,<br />

Kaffeeduft verbreitete sich im Raum.<br />

„Und?“, hakte sie nach. „Darf ich mehr erfahren?“<br />

„Nun, die Sache ist etwas ungewöhnlich …“, wiederholte ich.<br />

„Das sagten Sie bereits.“ Sie stellte Tasse samt Untertasse auf dem<br />

Tisch ab. „Was kann ich denn in dieser ungewöhnlichen Angelegenheit<br />

für Sie tun?“ Die Ironie in ihrer Stimme, die ich bereits vom Telefon<br />

kannte, war nicht zu überhören.<br />

„Nun“, druckste ich weiter herum. „Der errechnete Geburtstermin ist<br />

der 24. Dezember, Heiligabend.“<br />

„Wie schön“, sagte sie nüchtern.<br />

„Könnte ich jetzt vielleicht doch einen Kaffee bekommen? Schwarz?“<br />

Sie stand auf, schenkte eine Tasse ein und reichte sie mir wortlos.<br />

„Meine Frau mag die Nordsee“, sagte ich und gewann langsam an Sicherheit.<br />

„Gerade im Winter. Im Sommer ist sie lieber in den Bergen.“<br />

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