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Kapitel 13<br />
„War das nicht trotz allem etwas hart vorhin?“, fragte ich, als wir das<br />
Krankenhaus hinter uns hatten und wieder im Auto saßen. Bis dahin<br />
hatte ich den Kopf nicht dafür frei gehabt, an die Geschichte mit der<br />
Praktikantin auch nur zu denken.<br />
„Fanden Sie?“, fragte Lara. „Haben Sie nicht gehört, wie sie Maurice<br />
genannt hat? Kleiner Blödmann hat sie gesagt. Verdammter kleiner<br />
Affe.“<br />
„Sie war vollkommen durch den Wind“, sagte ich. „Sie wusste nicht<br />
mehr, was sie von sich gab.“<br />
Wieder saß Lara mit Maurice auf der Rückbank. Ich sah beide im Rückspiegel.<br />
Maurices Verfassung und Stimmung ließen nichts zu wünschen<br />
übrig. Er war so quicklebendig, dass Lara fast schon Schwierigkeiten<br />
hatte, ihn in seinem Kindersitz zu halten. Mein Herz war leicht<br />
wie eine Feder.<br />
„Und möglicherweise“, sagte ich, „war Maurice tatsächlich mehr<br />
schuld an der ganzen Sache als sie.“<br />
Es fiel mir leicht, so zu reden. Die Untersuchungen hatten ergeben,<br />
dass mit Maurice alles okay war. In diesen Minuten hätte ich jedem<br />
Menschen der Welt fast alles vergeben. Der Arzt hatte vermutet,<br />
dass Sandras angebliche Beobachtung von Maurices Bewusstlosigkeit<br />
wahrscheinlich eher eine panische Phantasie von ihr war.<br />
„Sie können ganz beruhigt sein“, hatte er uns mit einem Lächeln verabschiedet.<br />
„Ihr Sohn hat einen guten Schutzengel.“<br />
Seine Worte waren an Lara und mich gerichtet. Natürlich musste er<br />
vermuten, dass sie die Mutter von Maurice war. Während sämtlicher<br />
Untersuchungen war sie dabei gewesen. Nina hatte ich erst telefonisch<br />
informiert, nachdem der Arzt Entwarnung gegeben hatte.<br />
„Von dem Unfall mal abgesehen“, sagte Lara, „dieses Mädchen ist<br />
wirklich vollkommen ungeeignet für den Beruf.“<br />
Unsere Blicke trafen sich im Rückspiegel.<br />
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