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#213-222 1996

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Oktober KONTAKT <strong>1996</strong><br />

Quo vadis - Wohin gehst Du?<br />

Wohin gehen wir?<br />

Die Frage, welchen Gott oder welche Götter<br />

unser Volk noch verehrt, kann für keine<br />

Pfarrgemeinde, und schon gar nicht für ihre<br />

Seelsorger belanglos sein. Verschiedene Ereignisse<br />

aus letzter Zeit, lassen die Frage aufkommen:<br />

„Welchen Weg gehen wir als Pfarrgemeinde<br />

von Güssing?" Wie soll, wie wird die<br />

Zukunft unserer Kinder aussehen?<br />

Auf welche Basis<br />

werden sie ihr Leben stellen,<br />

wenn uns scheinbar so manche<br />

überkommenen Werte<br />

wertlos werden oder bereits<br />

geworden sind? Es ist leicht,<br />

Menschen zu verunsichern<br />

und zweifeln zu lassen. Viel<br />

schwerer ist es, ihnen Vertrauen<br />

und Hoffnung zu<br />

schenken. Wer wird unseren<br />

Kindern von der Liebe Gottes<br />

und dem Guten seiner<br />

Kirche erzählen, wenn wir es<br />

nicht tun? Wenn heutzutage<br />

nicht einmal mehr Seelsorger<br />

ihre begründete Sorge um<br />

die ihnen Anvertrauten äußern<br />

dürfen? Propheten waren<br />

zu allen Zeiten unbeliebte<br />

Zeitgenossen und oftmals<br />

Iur,llull F,<br />

verhaßt. Als Kirche können und dürfen wir<br />

nicht aufhören/prophetisch zu denken und zu<br />

leben. Indem wir Gottes Wort (seinem Anruf,<br />

seinem Auftrag) folgen, müssen wir uns selber<br />

und allen Menschen Mahner und Wegweiser<br />

sein.<br />

Standortbestimmung durch Fragen:<br />

Welche Götter verehren wir? Haben wir uns<br />

eigene Gottesbilder gemacht? Haben Wohlstand<br />

und Konsum, die Gehilfen des Säkularismus<br />

unserer Zeit, es auch in unseren kleinen<br />

Städten und Dörfern geschafft, daß viele unserer<br />

Mitmenschen bereits so leben, als ob es<br />

Gott nicht gäbe? Durch Taufe und Firmung<br />

sind wir hineingenommen in das Heilwerk<br />

Gottes. Als Gemeinschaft von Christen muß<br />

uns die Weitergabe des Glaubens an unsere<br />

Kinder von lebensnotwendiger Bedeutung sein.<br />

„Glaubt ihr nicht, so überlebt ihr nicht!";<br />

2<br />

r, II' !I<br />

'<br />

Er lädt uns immer wieder ein,<br />

im Gottesdienst dabei zu sein.<br />

Laß uns die offene Türe sehn<br />

und nicht im Alltag untergehn.<br />

diesen Satz können wir bereits im Buch Isaia<br />

nachlesen (Is 7,9). Es liegt an uns, und zwar an<br />

jedem einzelnen in unserer Gemeinde, eine gesunde<br />

Atmosphäre, einen Lebensraum zu<br />

schaffen, wo jeder sich angenommen weiß, sich<br />

wohl fühlen und in der uns von Christus geschenkten<br />

Hoffnung leben kann.<br />

Bischof Maximilian Aichern sagte bereits<br />

1986 beim Domtag in Eisenstadt: "Früher haben<br />

wir die Missionsländer auf anderen Kontinenten<br />

gesucht, heute wissen<br />

wir, daß wir täglich in verschiedenen<br />

Missionsländern<br />

leben."<br />

!I il II 1. Missionsland "Familie,<br />

Verwandtschaft und<br />

Nachbarschaft"<br />

Nicht alle Mitglieder einer<br />

Familie sind in gleicher Weise<br />

gläubig, manchmal hat der<br />

Ehepartner keinen Zugang<br />

zur Welt des Glaubens, Kinder<br />

nehmen Werte der Religion<br />

nicht an. Alle müssen<br />

deshalb füreinander Seelsorger<br />

sein.<br />

2. Missionsland<br />

„Arbeitswelt"<br />

Das Apostolat in diesem<br />

Bereich wird dadurch ausgeübt,<br />

daß einer gut und ehrlich arbeitet, kameradschaftlich<br />

und rücksichtsvoll ist und daß<br />

sein Verhalten Züge des Evangeliums erkennen<br />

läßt.<br />

3. Missionsland „Freizeitbereich"<br />

Christen lassen sich nicht zu Sklaven der<br />

Arbeit, der Kunst oder des Geldes machen, sie<br />

schaffen sich Freiräume für Spiel und Sport,<br />

Kunst und Kultur, Fest und Feier. Glaube hilft<br />

ihnen zu einem menschenwürdigen und sinnvollen<br />

Leben.<br />

4. Missionsland „Öffentlichkeit"<br />

Glaube ist nicht Privatsache, er gehört ins<br />

Licht der Öffentlichkeit. Glaubenszeugnis muß<br />

seinen Platz haben in öffentlichen Veranstaltungen,<br />

in den Medien und im Leben derer, die<br />

im öffentlichen Leben ein Amt haben.<br />

Ihr Diakon Peter Graf

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