Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
April KONTAKT <strong>1996</strong><br />
0,‘<br />
und im Magnifikat Gott den Herrn pries. Wir<br />
gehen den Kreuzweg unseres Herrn von<br />
Lithostratos, der Gerichts- und<br />
Geißelungsstätte, über die Via Dolorosa bis<br />
nach Golgotha und zum Heiligen Grab. Einen<br />
kurzen Besuch statten wir auch der St. Anna-<br />
Kirche ab, wo uns die Geburtsstätte Mariens<br />
gezeigt wird, und hören voller Staunen den<br />
Gesängen einer anderen Pilgergruppe in<br />
diesem, wegen seiner Akustik bekannten<br />
Gotteshaus zu.<br />
Wir sehen uns natürlich auch die berühmten<br />
Moscheen von Jerusalem, die Al Aqsa und den<br />
Felsendom, an - barfuß gehen wir über die<br />
Teppiche dieser mohammedanischen<br />
Gotteshäuser. Auch vor die Knesseth, dem<br />
Parlament Israels, fahren wir und erhalten den<br />
dort aufgebauten riesigen siebenarmigen<br />
Leuchter (Menorah) erklärt. Hochinteressant<br />
auch das Modell Jerusalems im Maßstab 1:50,<br />
wie es zur Zeit Jesu ausgesehen hat; besonders<br />
imposant der die ganze Stadt beherrschende<br />
Tempel sowie die Burg 'Antonia' in der<br />
Herodes geherrscht hat.<br />
Selbstverständlich fahren wir auch in die<br />
Geburtsstadt unseres Herrn, nach Bethlehem.<br />
Ehrfurchtsvoll durchschreiten wir die über dem<br />
`Stall' mit der Krippe erbaute Geburtskirche.<br />
Auf dem Hirtenfeld feiern wir in einer<br />
Felsgrotte eine heilige Messe.<br />
Zum Besuchsprogramm gehört natürlich<br />
auch die älteste Stadt der Welt, Jericho, im<br />
Jordantal, tief unter dem Meeresspiegel<br />
gelegen. Hier zeigt man uns einen<br />
Maulbeerfeigenbaum, wie ihn der kleine<br />
Zöllner Zachäus bestiegen hat, um Jesus besser<br />
sehen zu können. Natürlich sehen wir auch die<br />
Ausgrabungen der Altstadt, Zeugnisse<br />
städtebaulichen Könnens über Jahrtausende.<br />
Wir werfen auch einen Blick von hoch oben her<br />
auf das St. Georgs Kloster, das mitten in der<br />
Wüste tief unten im Wadi Qelt an einer<br />
Felsmauer 'klebt', und in dem seit<br />
Jahrhunderten Einsiedler ihr gottgefälliges<br />
Leben verbringen.<br />
Schließlich darf selbstverständlich der<br />
Ölberg mit all seinen Gedenkstätten nicht im<br />
Besuchsprogramm einer Pilgergruppe fehlen.<br />
Wir beginnen ganz oben mit unseren<br />
Besichtigungen und Betrachtungen: sehen die<br />
Himmelfahrtskapelle, beten in der<br />
Paternosterkirche das Gebet, das der Herr<br />
seinen Jüngern hier lehrte und das in fast allen<br />
Sprachen der Welt hier an den Wänden<br />
angebracht ist, feiern in „Dominus flevit" (der<br />
Herr weinte), wo Jesus über das Schicksal<br />
Jerusalems und der Juden Tränen vergoß, eine<br />
heilige Messe, kommen in den Garten<br />
Gethsemane mit den uralten Ölbäumen und<br />
sehen in der Kirche der Nationen den Felsen,<br />
auf dem Jesus vor seinem Leiden gebetet und<br />
Blut geschwitzt hat.<br />
Auch das Mariengrab<br />
in einer griechischorthodoxen<br />
Kirche<br />
zeigt man uns, wo die<br />
Mutter Jesu vor ihrer<br />
Aufnahme in den<br />
Himmel ihre letzte<br />
Ruhestätte gefunden<br />
hat.<br />
Unser letzter Tag<br />
im Land des Herrn<br />
führt uns noch in den<br />
Abendmahlsaal, dem<br />
Ort, wo Jesus uns<br />
seinen letzten Willen in der Einsetzung der<br />
Eucharistie bekanntgab. Wir feiern in einem<br />
daneben befindlichen Gotte<br />
sdienstraum in Erinnerung an unsere<br />
Erstkommunion die Abendmahlsfeier und<br />
besuchen danach noch den Sterbeort Mariens,<br />
die Dormitio. Auf dem Weg zum Flughafen<br />
verweilen wir noch kurze Zeit in der Ruine<br />
eines Gotteshauses in Emmaus und beenden<br />
dort unsere Pilgerreise durch das Heilige Land.<br />
Gerhard Krammer<br />
9