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November KONTAKT <strong>1996</strong><br />
Mit einem evangelischen Pastor konnte ich<br />
neben dem ehemaligen Lager Kukruse in Estland<br />
einen Friedhof einweihen.<br />
Dem Kerl werd' ich<br />
das nie verzeihen!!!<br />
In diesem Lager habe ich auch zwei Monate<br />
im Schacht gearbeitet. Bei dieser Weihe<br />
traf ich auch Herrn Otto Petersen aus Scharnhorst<br />
in Deutschland, der zur gleichen Zeit mit<br />
mir in diesem Lager war.<br />
So konnte ich auf vier Friedhöfen meinen<br />
ehemaligen Kameraden ihre letzte Ruhestätte<br />
segnen und für sie beten.<br />
Auf meiner Camp-Tour habe ich in acht<br />
Franziskanerklöstern brüderliche Aufnahme<br />
gefunden und zwar in Nürnberg und Hannover<br />
in Deutschland, Kohtla-Järve und Tartu in<br />
Estland, Kartinga und Kaunas in Litauen, sowie<br />
in Warschau und Gorki Wielkie in Polen.<br />
Besonderer Dank gebührt P. Augustin und P.<br />
Hugo in Kohtla Järve, die es mir ermöglichten,<br />
die Gedenkstätten meiner Kriegsgefangenschaft<br />
zu besuchen.<br />
Diesen toten Kameraden und allen, die fern<br />
der Heimat ihre letzte Ruhestätte gefunden<br />
haben, wünschen wir den ewigen Frieden.<br />
P. Leopold Prizelitz OFM<br />
Er hat mich zutiefst beleidigt. Wenn ich<br />
nur daran denke, krieg' ich schon eine<br />
Wut."<br />
Ein anderer erwiderte : "Ja, wirklich. So eine<br />
Gemeinheit! Ich könnte es ihm auch nicht<br />
vergeben. Denke daran, wie ich damals meine<br />
Probleme mit dem gehabt habe. Ich habe<br />
so einen Zorn gehabt! Ich habe mir überlegt,<br />
wie ich es ihm zurückzahle. Der soll mir nicht<br />
davonkommen! - Immer habe ich daran denken<br />
müssen. Ich habe gar nicht schlafen können,<br />
sosehr hat mich die Sache aufgeregt. Immer<br />
wieder habe ich einen neuen Plan gefaßt<br />
und keine Ruhe gehabt..."<br />
Ist es nicht so, daß wir uns - nach einer<br />
Kränkung durch andere - selber noch mehr<br />
krank machen? Daß wir uns aufregen. Daß<br />
wir vor lauter Wut gar nicht essen können.<br />
Oder daß wir in uns hineinessen müssen, um<br />
uns zu trösten.<br />
Wir schaden mit unserer Rache dem anderen.<br />
Das stimmt. Aber wir schaden auch uns<br />
selber. Statt freier zu werden, müssen wir uns<br />
rächen. Wir müssen zum Beispiel auf die andere<br />
Straßenseite gehen, um dem Betreffenden<br />
nicht zu begegnen. Wir müssen ihn überhaupt<br />
meiden. Mal diesen, mal jene...<br />
So verlieren wir immer mehr Menschen,<br />
mit denen wir normal umgehen können.<br />
"Aber was soll ich mit meiner Wut anfangen?<br />
Ich kann ja nicht so tun, als wäre<br />
sie nicht da!" - Das soll man auch nicht. Die<br />
geistliche Regel lautet: Du mußt nicht dein<br />
Gefühl überlisten. Das geht sowieso nicht.<br />
Aber: Entscheide dich zum Vergeben. Immer<br />
wieder und wieder..., bis es geht.<br />
Und dann wird man erkennen können: Die<br />
Ausdauer lohnt sich. -<br />
So zerstört man die Feindschaft, und<br />
nicht den Feind. Und vor allem nicht sich<br />
selber.<br />
Anonymos<br />
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