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#213-222 1996

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Oktober KONTAKT <strong>1996</strong><br />

Der Reformationstag erinnert mich zunächst<br />

an Schuld und Versagen der eigenen<br />

Kirche, wie sie im Ablaßhandel<br />

zum Ausdruck gekommen sind. Wo tut<br />

Reform heute not? Wir müssen umkehren<br />

zum lebendigen Gott, weg von puren<br />

Gewohnheiten und Positionen, von<br />

Prestige und Eifersüchteleien, gerade<br />

auch im ökumenischen Gespräch.<br />

Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen<br />

Bischofskonferenz<br />

Die Reformation ist noch längst nicht<br />

zu Ende.<br />

Glauben heißt,<br />

sich von Gott<br />

beschenken lassen,<br />

ohne alle<br />

Selbstgerechtigkeit.<br />

Wir erwarten<br />

uns zurecht...<br />

... daß die Bischöfe weltoffener und gesprächsbereiter<br />

sind, oder wenigstens *)<br />

Wir erwarten uns zurecht interessantere Predigten,<br />

oder zumindest<br />

Die Prediger erwarten sich zurecht, daß die<br />

Zuhörer annehmen, was sie ihnen sagen, oder<br />

wenigstens ...<br />

Wir erwarten zurecht, daß die anderen Kirchgänger<br />

freundlicher sind, engagierter, nicht<br />

scheinheilig, ...<br />

Das alles und noch mehr müßten wir eigentlich<br />

erwarten können. Denn die Kirche soll ein<br />

Vorbild sein, ja sogar heilig.<br />

Was aber sollen wir tun, wenn wir das<br />

alles nicht bekommen - zumindest nicht in<br />

dem Ausmaß, wie es wünschenswert wäre? -<br />

In so einem Fall könnten wir aus der Kirche<br />

austreten, gegen sie protestieren, Vorschläge<br />

unterbreiten, wie sie sich ändern soll,...<br />

Oder wir können davon absehen, was wir nicht<br />

bekommen, und uns das holen, was es gibt.<br />

Offensichtlich ist in der Kirche etwas zu<br />

holen.<br />

Denn es gibt, und es gab in der Vergangenheit<br />

Menschen, die Großes geleistet haben.<br />

(Franziskus, Don Bosco, Maximilian Kolbe,<br />

Mutter Teresa,...)<br />

Hat man sie befragt, woher sie die Kraft für<br />

ihre Arbeit nehmen, haben sie geantwortet:<br />

Von den reichen Schätzen der Kirche, nämlich<br />

dem Glauben an die Liebe Gottes, dem<br />

Gespräch mit ihm, der unmittelbaren Gegenwart<br />

Gottes in den Sakramenten, der Vergebung<br />

der Schuld ...<br />

Haben die Betreffenden bessere äußere Voraussetzungen<br />

vorgefunden als wir???<br />

Um zum kostbaren Schatz vorzudringen,<br />

muß man den Tresor knacken, viele unscheinbare<br />

Kisten auspacken, viel Drum-Herum<br />

weglassen.<br />

Ob es sich lohnt, so viel Mühe aufzuwenden,<br />

kann man nur wissen, wenn man es ausprobiert<br />

hat.<br />

Daniel Kulovits<br />

*) Bitte nach eigenen Vorstellungen ergänzen!<br />

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