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#213-222 1996

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Dezember KONTAKT <strong>1996</strong><br />

Das Glaubensbekenntnis<br />

Fortsetzung<br />

XIII. Der Sohn Gottes<br />

Der Sohn Gottes besagt die einzigartige,<br />

ewige Beziehung Jesu Christi zu Gott, seinem<br />

Vater: Er ist der eingeborene Sohn des<br />

Vaters, ja Gott selbst. Um Christ zu sein,<br />

muß man glauben, daß Jesus der Sohn Gottes<br />

ist.<br />

Paulus faßt die ganze Frohbotschaft in<br />

diese Worte: „Als die Fülle der Zeit gekommen<br />

war, sandte Gott seinen Sohn" (Gal 4,4).<br />

Und als Paulus den Galatern von seiner eigenen<br />

Bekehrung erzählt, da berichtet er nicht<br />

von den äußeren Ereignissen, die auf dem<br />

Weg nach Damaskus geschahen, sondern<br />

vom inneren Vorgang: „Als es aber Gott, der<br />

mich vom Mutterschoß an ausersehen und<br />

durch seine Gnade berufen hatte, gefiel, seinen<br />

Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn<br />

unter den Heiden verkünde..." (Gal 1,15-16)<br />

Vorher hielt Paulus Jesus von Nazaret für<br />

einen falschen Propheten, einen Gotteslästerer.<br />

Deshalb verfolgte er die Anhänger Jesu<br />

mit solcher Leidenschaft. Doch dann geschah<br />

es: Gott selber offenbarte ihm, daß Jesus Sein<br />

Sohn ist. Lukas, der Schüler des Apostels,<br />

berichtet dann auch: „Und sogleich verkündete<br />

er Jesus in den Synagogen und sagte: Er<br />

ist der Sohn Gottes. (Apg 9,20).<br />

Jesus selber hat sein innerstes Geheimnis<br />

aufleuchten lassen, als Er in Jerusalem, kurz<br />

vor seinem Leiden, seinen Gegnern das<br />

Gleichnis von den bösen Winzern erzählte.<br />

Nachdem das Vorhaben des Gutsherrn, seinen<br />

Ernteanteil durch Knechte einzuholen,<br />

gescheitert war, schickte er seinen Sohn, wobei<br />

er sich sagte: „Vor meinem Sohn werden<br />

sie Achtung haben." (Mk 12,1-11)- Gott<br />

hatte jahrhundertelang vergeblich seine Propheten<br />

gesandt, nun sendet er als letzten Boten<br />

den eigenen Sohn! Mehr konnte er nicht<br />

geben, größer kann Seine Liebe sich nicht<br />

zeigen. Für uns heißt Christsein daher, Christus<br />

glauben, Ihn lieben und Ihm nachfolgen,<br />

einfach seine Söhne und Töchter werden.<br />

XIV. Empfangen durch den Heiligen Geist<br />

Jeden Sonntag bekennen wir im Credo, daß<br />

Jesus, vom Heiligen Geist empfangen, aus Maria<br />

der Jungfrau geboren wurde. Das ist der<br />

erste Glaubensartikel über Jesus Christus. Ihm<br />

folgen sogleich die Aussagen über Leiden,<br />

Kreuz, Grablegung und Auferstehung des<br />

Herrn. Es handelt sich also offensichtlich um<br />

ein für den Glauben wesentliches Bekenntnis,<br />

sonst könnte es nicht auf gleicher Ebene mit<br />

Kreliz und Auferstehung Jesu genannt werden.<br />

Und doch wird kaum ein Glaubenssatz so<br />

sehr in Zweifel gezogen wie dieser. Ist die<br />

jungfräuliche Empfängnis nur Mythos, Legende<br />

nach orientalischem Götterglauben?<br />

Die Kirche hat seit frühester Zeit an die<br />

jungfräuliche Empfängnis Jesu geglaubt, weil<br />

sie davon aus der apostolischen Überlieferung<br />

wußte. Diese wieder kann letztlich nur auf<br />

Maria zurückgehen. Nur Maria kannte das Geheimnis<br />

der Empfängnis ihres Sohnes. Sie hat<br />

als erste daran geglaubt, dann folgte der hl.<br />

Josef ihrem Glauben.<br />

Wie Maria und Josef dem unbegreiflichen<br />

und doch ganz wirklichen Geschehen im Glauben<br />

zugestimmt haben, so sind wir eingeladen,<br />

dieses Geheimnis glaubend anzunehmen. Wenn<br />

wir mit ganzem Herzen und mit ganzem Verstand<br />

im Glauben zu dem großen Geheimnis<br />

der Menschwerdung Gottes Ja sagen, wenn wir<br />

von Jesus Christus wirklich glauben, daß Er<br />

wahrer Gott und wahrer Mensch ist, dann ist es<br />

nicht schwer, auch zu glauben, daß Er aus Maria<br />

der Jungfrau Mensch geworden ist.<br />

Dieter Kirchner<br />

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