Nr. 18 - November / Dezember 2008
Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen Lyon: Fête des Lumières Rezept: lapin à la moutarde
Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat
Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne
Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen
Lyon: Fête des Lumières
Rezept: lapin à la moutarde
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Fokus Périgord<br />
S. 14/15: Die Dordogne bei Domme. Panoramablick vom Cingle de Trémolat.<br />
Cingle de Trémolat: Atemberaubender<br />
Weitblick über die Dordogne<br />
Unsere Reise wollen wir mit einem Blick auf die Dordogne,<br />
auf ihre Größe und den Verlauf im Tal beginnen und<br />
wählen dafür den Cingle de Trémolat. Etwa 35 Kilometer<br />
von Bergerac entfernt gelegen, ist er der ideale Ort für eine<br />
Aussicht über die Schleife, die die Dordogne an dieser Stelle<br />
macht. Man muss nur der Beschilderung in Trémolat folgen,<br />
die auf eine kleine stille Straße in nördlicher Richtung<br />
führt, und erreicht einen dieser wenigen Plätze, wo der<br />
Fluss in seiner ganzen Weite überblickt werden kann.<br />
Nachdem man sein Auto auf dem Parkplatz abgestellt<br />
hat, folgt man einfach nur den Spuren im Sand, um an den<br />
Aussichtspunkt zu kommen – nicht aber den Schildern, die<br />
nur an eine Stelle mit eingeschränkter Sicht führen. Trauen<br />
Sie sich ruhig ins Unterholz und folgen Sie dem Trampelpfad.<br />
Nach ungefähr fünf Minuten Fußweg erreicht man<br />
einen Felsvorsprung, von dem aus man einen grandiosen<br />
Blick über die Dordogne hat. Und sollten Sie zum Tagesausklang<br />
hierherkommen, werden Sie in den Genuss eines<br />
Sonnenunterganges über dem behäbig dahinfließenden<br />
Fluss kommen, der sie sprachlos macht!<br />
Von Trémolat aus nehmen wir die Straße nach Castelnaud-la-Chapelle.<br />
Unser Ziel ist nur 46 Kilometer entfernt,<br />
aber durch die vielen Kurven in den Hügeln des Périgord<br />
kommt man nur langsam vorwärts und braucht eine knappe<br />
Stunde. Aber die geschlungenen Straßen verführen auch zu<br />
einem gemächlichen Fahren und wir genießen den Anblick<br />
der lieblichen Landschaft. Das erste Mal überqueren wir<br />
die Dordogne, um auf die Landstraße D29 zu gelangen,<br />
auf der wir dem Fluss bis Siorac-en-Périgord folgen. Dort<br />
wechseln wir auf die D703, die uns weiter an der Dordogne<br />
entlangführt, bis wir den Fluss kurz vor Saint-Cyprien ein<br />
weiteres Mal überqueren.<br />
Castelnaud-la-Chapelle: Die Mittelalterburg<br />
In Castelnaud-la-Chapelle bekommen wir einen Eindruck<br />
von der Vielfältigkeit der Schlösser und Burgen im<br />
Dordogne-Tal. Unzählige von ihnen reihen sich auf den<br />
Felsvorsprüngen am Ufer des Flusses aneinander und bildeten<br />
seinerzeit wichtige strategische Punkte zur Überwachung<br />
des Tales. Es sieht schon fast ein bisschen komisch aus, wie<br />
dicht die Burgen gebaut sind und wir stellen uns vor, wie die<br />
Burgherren früher einander argwöhnisch beäugten und eifersüchtig<br />
über ihren Einflussbereich wachten.<br />
Die Burg von Castelnaud ist eine dieser mittelalterlichen<br />
Festungsanlagen und ein schönes Beispiel für die komplizierten<br />
Nachbarschaftsverhältnisse im Mittelalter. Sie ist<br />
strategisch günstig auf einem Felsvorsprung errichtet und<br />
wacht von dort über den Fluss, vor allem aber auch über die<br />
auf der anderen Seite liegende Burg von Beynac, dem Sitz<br />
der ewigen Rivalen, mit denen über Jahrhunderte hinweg<br />
um die Vorherrschaft im Dordogne-Tal gestritten wurde.<br />
Die Burg wechselte allein in einem Jahrhundert siebenmal<br />
seine Herren, als während des Hundertjährigen Krieges<br />
die Engländer und Franzosen erbittert um sie kämpften.<br />
1453 siegten die Franzosen letzten Endes und die Zeiten<br />
wurden wieder friedlicher. Nach der Französischen Revo-<br />
16 · Frankreich erleben · <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>