Nr. 18 - November / Dezember 2008

terwegs erleichtert. Doch selbst ohne
Plan kann man sich in Sarlat nicht
wirklich verlaufen. Es ist ohnehin ratsam,
sich einfach mit offenen Augen
durch die Gassen treiben zu lassen.
Nicht entgehen lassen sollte man
sich jedoch die Rue des Consuls, an
der sich einige Sehenswürdigkeiten
befinden. In der Nummer 7 beispielsweise
ein Brunnen aus dem Mittelalter.
Nicht weit davon das Hôtel
Tapinois de Betou mit einem geradezu
monumentalen Treppenhaus. Ganz
am Anfang der Gasse steht die Kirche
Sainte-Marie, die heute einen überdachten
Markt beherbergt. Ausgebaut
wurde er vom französischen Stararchitekten
Jean Nouvel, der einst in Sarlat
wohnte. Von ihm stammt die sieben
Tonnen schwere und über 15 Meter
hohe Stahltür. Es ist eine Architektur,
die Mittelalter und Moderne aufeinander
prallen lässt. Ein Stil, der bis heute
kontrovers diskutiert wird.
Wenn man anschließend in Richtung
der Place du Peyrou spaziert,
entdeckt man die in ihren Dimensionen
beeindruckende Kathedrale Saint-
Sacerdos. Gegenüber steht die Maison
de la Boétie, die 1525 errichtet wurde
und deren Fassade architektonische
Elemente des Mittelalters mit denen
der Renaissance verbindet. Hier wurde
1530 der berühmte Dichter und Philosoph
Etienne de la Boétie geboren.
Nach einem Bummel durch die
Altstadt sollte man einen Abstecher
auf die Höhen vor den Toren der
Gemeinde machen. Von dort erkennt
man gut, dass in Sarlat eine Reihe
von Türmen gebaut wurde, Tours de
Noblesse (dt. Adelstürme) genannt. Sie
wurden während des Hundertjährigen
Krieges von den neuen Adligen erbaut.
Man wollte damit die eigene Macht
ausdrücken und natürlich mit seinem
Nachbarn wetteifern.
Oben: Impressionen
aus der Altstadt von Sarlat bietet sich auch ideal zum
Sarlat. Unten: Kathedrale Saint-Sacerdos
Ausklang eines erlebnisreichen Tages
an. Dann kann man in einem der Restaurants
der Altstadt einkehren und
eine lokale Spezialität kosten, den Sarlatnoix.
Ein Wein, gegoren aus Nüssen
und Nussbaumrinden, der über vier
Jahre in Eichenfässern reift. Ein köstlicher
Aperitif.
Frankreich erleben · November / Dezember 2008 · 41