Nr. 18 - November / Dezember 2008

Périgueux, die quirlige Hauptstadt
Périgueux, die Hauptstadt des
Departements Dordogne und
Herz des weißen Périgord kann
sich glücklich schätzen. Zunächst wegen
ihrer günstigen geografischen Lage.
Da sich der Ort genau in der Mitte des
Departements befindet, kommt ihm
die Rolle als Kapitale auf natürliche
Weise zu. Außerdem wegen seiner langen
Vergangenheit. Die Stadt existiert
seit über zwei Jahrtausenden. Heute
kann Périgueux deshalb sowohl mit für
Aquitanien einzigartigen archäologischen
Spuren aus römischer Zeit als
auch mit Bauten aus dem Mittelalter
und der Renaissance aufwarten.
Schließlich wegen der kulinarischen
Errungenschaften, die hier zu Hause
sind. Schon seit dem Mittelalter ist Périgueux
für seinen Marché aux Gras bekannt,
auf dem köstliche Gänse- und
Entenspezialitäten angeboten werden.
Doch trotz dieser Vorzüge wird
Périgueux von den Touristen oft noch
links liegen gelassen. Vielleicht liegt
es an den Einfallstraßen, gesäumt
von schmucklosen Häusern und ohne
einheitliches Straßenbild, die bei einer
ersten Annäherung an die Stadt
nicht unbedingt Begeisterungsstürme
hervorrufen. Wenn man die 35.000
Einwohner zählende Gemeinde nur
kurz mit dem Auto durchfährt, nimmt
man ihren Charme nicht wirklich
wahr. Doch sollte man hier durchaus
anhalten. Périgueux zählt immerhin
39 Bauwerke, die als historische
Denkmale gelten, und besitzt viel
Altbausubstanz. Die Kapitale des
Périgord will erobert werden, sie begeistert
Besucher, die neugierig auf
Entdeckungen sind. Doch dafür muss
man sein Auto abstellen und zu Fuß
auf Erkundungstour gehen.
Frankreich erleben · November / Dezember 2008 · 33