Nr. 18 - November / Dezember 2008

Fokus Périgord
Pferdekopf und Nashorn.
ches Kulturgut sein Eigen nennt, hat man die Verpflichtung,
es zu bewahren und es auch für zukünftige Generationen
zugänglich zu halten. So sehe ich es zumindest. »
Kein Zweifel, Plassard senior und junior sind stolz auf
ihre Höhle. Aber wie könnten sie es auch nicht sein? Diese
Stätte ist schließlich einzigartig. Der Wunsch nach Bewahrung
und Authentizität zeigt sich auch in der gesamten Gestaltung
der Sehenswürdigkeit. Es gibt in Rouffignac keine
überdimensionierten Parkplätze, keine grellen Plakate und
Hinweistafeln, keine uniformierten Mitarbeiter, ja noch
nicht einmal große Kassenhäuschen am Eingang. Alles
wirkt sehr diskret. Jeder Mitarbeiter ist ein Liebhaber der
Stätte, der dank langer Studien sachkundig über die Höhle
sprechen kann. Nicht selten kommt es sogar vor, dass Jean
oder Frédéric Plassard die Besuchergruppen persönlich begleiten.
Angefangen hat alles mit Jeans Großvater, der die Höhle
im Jahre 1929 kaufte. Als Unternehmer interessierte er sich
aber nicht so sehr für das, was unter der Erde war, sondern
für die Flächen über der Erde, auf denen er eine Spinnerei
baute. Zwar wusste auch er schon, dass es auf dem Terrain
eine Höhle gab, deren Ausmaße waren aber unbekannt.
Man ging damals von einigen hundert Metern aus. Inzwischen
weiß man, dass sich die unterirdischen Gänge auf
26 · Frankreich erleben · November / Dezember 2008