Nr. 18 - November / Dezember 2008

A29
A13
Auto: Aus Norddeutschland erreicht man Comité Départemental du Tourisme des
das Maas-Tal in den französischen Ar dennen
Ardennes
über Belgien (Aachen-Liège-Charle-
22, place Ducale
ville-Mézières). Aus Süddeutschland, Österreich
08000 Charlesville-Mézières
und der Schweiz erfolgt die An reise Telefon: +33 (0)3 24 56 06 08
am besten über die Autobahn A4 (Straßburg/Saarbrücken-Paris)
bis Metz. Von
dort über die A30 und A31 nach Longwy
Terraltitude
und anschließend per Landstraße entlang Lieu dit la Folie
der französisch-belgischen Grenze nach 08170 Fumay
Charle ville-Mézieres. Von dort ist es nicht Telefon: +33 (0)3 24 57 57 59
mehr weit bis zum Maas-Tal. Je nach genau
www.terraltitude.com
em Zielort bieten sich verschiedene
Strecken varianten an.
Der Freizeitpark
Terral ti tude liegt am Ortsrand von Fumay.
Ber lin-Fumay ca. 840 km, Köln-Fumay ca.
270 km, Wien-Fumay ca. 1.100 km, Zürich-
Fu may ca. 580 km.
Flugzeug:
Die französischen Ardennen verfügen
über keinen eigenen Flughafen. Die
nächsten aus
dem deutschsprachigen
Raum angeflogenen Flughäfen sind in
Paris, Brüssel
und Luxemburg.
Zug: Es gibt keine direkten Zugverbindungen
aus dem deutschsprachigen Raum in
die französischen Ardennen. Verbindungen
über Luxemburg bzw. Belgien sind zeit-
raubend und bedürfen des mehrmaligen
Umsteigens. Charlesville-Mézières ist aber
ans französische TGV-Netz angeschlossen.
Von dort verkehren Regionalzüge nach
Fumay.
er noch, aber das ist überflüssig. Bei
der Höllenfahrt greifen automatisch
Hände und Füße nach allem, das irgendwie
Halt bietet. Doch allein für
den Ausblick, den wir zehn Minuten
später erleben, lohnt sich die Fahrt.
Im weiten Rund lässt sich die Maas-
Schleife überblicken, die Sonne strahlt
vor einem lieblich-blauen Himmel und
die Wälder unter uns sehen aus wie
ein dichter grüner Teppich, der nur an
einer Stelle unterbrochen ist.
Dort nämlich ist Terraltitude auszumachen
und dorthin führt auch das
Kabel, das wir jetzt erst bemerken.
Über unseren Köpfen spannt sich in
majestätischem Bogen ein Stahlseil
über die Maas hinunter zum anderen
Ufer, direkt in den Freizeitpark
hinein. Eine kleine Plattform dient
als Sprungschanze, an der sich unser
Trainer auch schon zu schaffen
macht. Wir blicken uns ungläubig
an. Da hinunter? Wollen wir uns das
wirklich antun? Der Trainer bemerkt
unsere unsicheren Blicke und erzählt
schmunzelnd, dass bisher jeder, der
einmal gesprungen ist, voller Begeisterung
wiederkam. Jeder Einwohner
Fumays und aus der Umgebung war
schon hier, der älteste war 75.
« Sie werden sehen, das ist wie
Fliegen! » Wir geben uns einen Ruck
– jetzt nur keinen Rückzieher machen!
–, lassen uns das « Fluggeschirr » umschnallen
und setzen die Helme auf.
An dem Stahlseil wird ein Schlitten
befestigt, in den die Gurte eingehakt
werden. An denen hängend werde
ich als erster in die Waagerechte gebracht.
Hilflos baumle ich an dem
Geschirr und angesichts der 1,2 Kilometer
vor mir bricht mir der Schweiß
aus. « Am besten, Sie nehmen die
Arme nach vorne, als würden Sie einen
Kopfsprung machen! », empfiehlt
mir der Trainer. Er gibt ein Zeichen,
informiert die Bodenstation über sein
Handfunkgerät und gibt mir einen …
Stoooß!
Mit rasender Geschwindigkeit
rauscht der Schlitten das Seil entlang.
Ich habe das Gefühl, als drehe
sich mein Magen mehrmals um sich
selbst, die Luft rauscht dröhnend in
den Ohren und mein Herz macht einen
Sprung. Und dann kommt er, der
Schrei, den ich heute Morgen schon so
oft gehört habe. Wie von selbst entlädt
er sich und ein gellendes « Jaaa…! »
erfüllt die Luft. Schon sehe ich die
Landeschanze vor mir, nehme noch
gerade die Leute wahr, die zu mir
hochgucken, da fliege ich bereits in
die Auffanganlage, wo der Schlitten
mit einem lauten Rattern gebremst
wird und ein Trainer mich auffängt.
Er bringt mich zum Stehen und etwas
benommen sehe ich mich um.
Mit Beinen wie aus Watte gehe ich
zu einer Bank, und während ich die
Anreise
A 26 / E 15
A 25
Ardennen im Internet
www.ardennes.com
A 1 / E 15
A 1 / E 17
A 27
A 23
anderen das Seil herunterrasen sehe,
denke ich glücklich: « Unglaublich, ich
bin geflogen! »
Nach diesen aufregenden Stunden
verlassen wir den Park, mieten uns in
Fumay Räder und machen noch einen
Ausflug nach Haybes-sur-Meuse, dem
nächsten Ort. Auf der kleinen grasbewachsenen
Uferpromenade, an der ein
paar Hausboote festgemacht haben,
lassen wir den Tag ausklingen. Von
der Sonne beschienen und an einem
Milchkaffee nippend finden wir, dass
ein Urlaub in den Ardennen doch ein
echter Geheimtipp ist.
Informationen vor Ort
A34
A4 / E50
Frankreich erleben · November / Dezember 2008 · 71
A26 / E17
A4