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Nr. 18 - November / Dezember 2008

Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen Lyon: Fête des Lumières Rezept: lapin à la moutarde

Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat
Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne
Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen
Lyon: Fête des Lumières
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Unterwegs in Frankreich Aix-en-Provence<br />

« Die Badenden » (<strong>18</strong>96), ausgestellt im Musée Granet.<br />

Gewissenhaft, ja fast zwanghaft, verließ<br />

Cézanne von nun an jeden Tag<br />

sein Haus in der Rue Boulegan <strong>Nr</strong>. 23<br />

(Markierung 6), um zurückgezogen<br />

in seinem riesigen Atelier zu arbeiten.<br />

Hier, fast wie auf dem Lande, war der<br />

Meister in seiner Welt, weitab vom<br />

Lärm der Stadt. Bei jedem Wetter und<br />

zu jeder Jahreszeit fuhr er um sechs<br />

Uhr morgens hinaus, kehrte um halb<br />

elf zum Mittag zurück und verbrachte<br />

den Nachmittag bis fünf Uhr wieder<br />

im Atelier.<br />

Dutzende der Gemälde, die Cézanne<br />

in diesem Atelier schuf, werden heute<br />

in den bedeutendsten Museen der Welt<br />

aufbewahrt, darunter der berühmte<br />

Zyklus « Die großen Badenden ». Bei<br />

einem Besuch heutzutage, besonders in<br />

der Nebensaison, ist man überrascht,<br />

wie ursprünglich die Umgebung immer<br />

noch ist. Man glaubt, die Atmosphäre<br />

zu spüren, die damals auf Cézanne so<br />

stark gewirkt haben muss. Zwar hat<br />

sich die ganze Stadt im 20. Jahrhundert<br />

vergrößert, aber dieses Fleckchen Erde<br />

hat nichts von seinem abgelegenen Reiz<br />

eingebüßt. Es ist ein Hafen der Stille,<br />

der den Geist Cézannes zu konservieren<br />

vermag.<br />

Erstaunlicherweise waren es nicht<br />

die Franzosen, die den Ort zu schützen<br />

wussten, sondern es bedurfte der Tatkräftigkeit<br />

einiger US-Amerikaner. Als<br />

Cézanne 1906 starb, blieb das Atelier<br />

zunächst für 15 Jahre geschlossen, bis<br />

es dann bis 1951 von einer Privatperson<br />

genutzt wurde. Danach engagierten<br />

sich die beiden Amerikaner James Lord<br />

und John Rewald für den Erhalt des<br />

Ateliers und gründeten das Cézanne-<br />

Gedächtnis-Komitee. Sie versammelten<br />

115 Spender hinter sich, auch sie<br />

allesamt Amerikaner, um die Rettung<br />

des Ateliers zu finanzieren. Man kaufte<br />

Grundstück und Gebäude und übergab<br />

das Anwesen der Universität Aix-en-<br />

Provence/Marseille. 1954 wurde das<br />

Von links nach rechts: Das Atelier des Lauves von außen, im Inneren des Musée Granet, Außenansicht des Musée Granet.<br />

64 · Frankreich erleben · <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>

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