Nr. 18 - November / Dezember 2008
Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen Lyon: Fête des Lumières Rezept: lapin à la moutarde
Périgord: Dordogne-Tal, Rouffignac, Périgueux, Brantôme, Bergerac, Sarlat
Aix-en-Provence: auf den Spuren von Cézanne
Adrennen: im sagenhaften Grün der Ardennen
Lyon: Fête des Lumières
Rezept: lapin à la moutarde
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gerne, um am Ufer entlang zu spazieren oder in einem der<br />
vielen Restaurants mit der Familie zu Mittag zu essen.<br />
Sportbegeisterte befahren im Sommer die Dronne mit dem<br />
Kanu und Müßiggänger schauen ihnen dabei zu.<br />
Das Wahrzeichen der Gemeinde ist eine alte Abtei. Das<br />
Gebäude, das heute gleichzeitig eine Kirche, das Rathaus,<br />
das örtliche Fremdenverkehrsamt, ein Museum und einen<br />
Ausstellungssaal beherbergt, symbolisiert auf beeindruckende<br />
Weise einen großen Teil der Geschichte Frankreichs.<br />
Gegründet von Karl dem Großen,<br />
zerstörten die Normannen die<br />
Abtei später. Im 11., 15. und <strong>18</strong>.<br />
Jahrhundert wurde die Anlage<br />
mehrmals wieder aufgebaut.<br />
Pierre de Bourdeille, Brantôme<br />
genannt, machte aus ihr<br />
ab 1557 eines der wohlhabendsten<br />
Klöster<br />
von ganz Frankreich.<br />
Er<br />
verfasste<br />
zudem frivole Romane, in denen es um lebenslustige<br />
Damen, Kurtisanen und Soldaten ging. Außerdem traf er<br />
große Persönlichkeiten aus seiner Epoche und wurde enger<br />
Vertrauter von Katharina von Medici. Auch ihre Tochter,<br />
die Königin Margot, schätze seine Gegenwart. Ihre Memoiren<br />
beginnen mit den beiden Worten « In Brantôme… ».<br />
Nach dem Tod hinterließ Pierre de Bourdeille eine berühmte<br />
und reiche Abtei.<br />
Während der Französischen Revolution wurde die Anlage<br />
zerstört. Die letzten Mönche, es waren nur noch rund<br />
20, mussten sie im Jahre 1789 verlassen. Im Anschluss verkam<br />
das Kloster, fielen die Decken ein und wuchsen Bäume<br />
im Inneren. Die Ruine diente einmal sogar als Modell<br />
für die Bühnendekoration einer Hölle in der Pariser Oper.<br />
Doch im 19. Jahrhundert nahm sich der Architekt Paul<br />
Abadie, der gleiche, der auch die Kathedrale von Périgueux<br />
umbaute, des Bauwerks an und restaurierte es. Er öffnete<br />
den Klostergang zudem zur Stadt, so dass dieser heute<br />
zweigeteilt wirkt. Während der Dritten Republik wurden<br />
weitere Veränderungen vorgenommen. Unter dem Vorwand,<br />
dass Gott nicht die Zeit vorgeben dürfe, wurde die<br />
Kirchturmuhr demontiert. Dafür erhielt das Rathaus, das<br />
seitdem im Zentrum der Anlage residiert, eine Pendeluhr.<br />
Heute ist die Abtei vor allem eine beliebte<br />
Sehenswürdigkeit. Vom Kirchturm, dessen<br />
Besteigung etwas mühsam ist, kann<br />
man einen schönen Blick auf<br />
Brantôme genießen.<br />
Die Dronne ist beliebt bei Wassersportlern.<br />
Frankreich erleben · <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> · 37