Nr. 18 - November / Dezember 2008

Art de Vivre Wellness
schimmert, ist die dominierende Farbe im Inneren pures
Weiß. Nur ein rund 50 Quadratmeter großer Bereich neben
einem Planschbecken fällt mit in bunten Farben gestalteten
Wänden und Blöcken auf dem Fußboden und an der Decke
aus dem Rahmen und bildet einen leuchtenden Kontrastpunkt.
Die großen Fenster und Oberlichter lassen nicht nur
Tageslicht ins Innere des Gebäudes, sondern ermöglichen
auch interessante Ausblicke auf die Stadt. Gerade für die
Einheimischen, die zahlreich hierher strömen, eröffnen sich
ganz ungewohnte Perspektiven auf ihre Heimatstadt.
Die Wasserbecken selbst sind thematisch gestaltet. Es
gibt Bereiche, wo sich Kinder munter austoben können,
aber auch Ecken, in denen die Entspannung und Ruhe im
Vordergrund stehen. Die jeweilige Bestimmung wird durch
die Form der Becken und die Lichtverhältnisse unterstrichen.
Schwimmer kommen vor allem im großen Außenbecken
auf ihre Kosten, das auch im Winter beheizt und somit
nutzbar ist. Saunen runden das Angebot ab. Kein Zweifel,
die Bains des Docks sind eine ungewöhnliche Badeanstalt,
die mit ihrem ultramodernen Design Architekturfans aus
der ganzen Welt anziehen wird. Nicht eine opulente Ausstattung,
sondern die Schlichtheit der Anlage begründet
die luxuriöse Aura. Ein Traum für Puristen.
Doch wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Denn nur
ein paar Monate nach der Eröffnung ist das Weiß in einigen
stark frequentierten Bereichen des Badehauses bereits
verschmutzt. Feuchte Stellen an den Wänden hinterlassen
gelbliche Spuren und Mosaiksteine fallen von den Wänden.
Böse Zungen behaupten sogar, dass die Bains des Docks
« das am schnellsten alternde Schwimmbad der Welt » seien.
Einige Details scheinen sogar von Anfang an schlecht
durchdacht zu sein. So schaffen die kurzen Vorhänge in den
Duschen wenig Intimsphäre. Ebenso ist es unpraktisch, dass
man bereits vor Betreten der Umkleideräume seine Schuhe
82 · Frankreich erleben · November / Dezember 2008