Nr. 18 - November / Dezember 2008

Frankreich Heute Luxushotels
Die kaiserliche Suite des Hôtel Ritz an der Place Vendôme. Sie misst insgesamt 167 Quadratmeter und kostet 12.000 Euro die Nacht.
Versailles war das Vorbild für die Absperrung am Fußende des Bettes.
Les Palaces – Rosige Zeiten
für Pariser Luxusherbergen
Es gibt Hoteliers, die haben das Wort « Krise » aus ihrem
Sprachschatz gestrichen. So die Besitzer der Palaces,
wie die Luxushotels der französischen Hauptstadt heißen,
die sich seit Jahren an außergewöhnlichen Belegungsraten
und hohen Zimmerpreisen erfreuen können.
Schon das Ausnahmejahr 2000 galt in der Branche
als außergewöhnlich gut, 2006 wurde dann als exzellent
und 2007 gar als großartig qualifiziert. Und auch 2008
setzt sich der positive Trend fort. Den lukrativen Kuchen
teilen sich zurzeit jedoch gerade einmal sieben Häuser,
weitere Investoren und Hotelketten stehen aber bereits
in den Startlöchern.
In Zeiten, in denen allgemein ein Verlust
der Kaufkraft beklagt wird und von wirtschaftlicher
Krise die Rede ist, wirkt ein
Ereignis, das sich am 26. Juni in Paris abspielte,
durchaus schockierend und zugleich sinnbildlich
für die heutige Zeit: An diesem Tag warteten
Hunderte von Menschen aus dem Showbusiness
und der Pariser Schickeria ungeduldig
vor dem legendären Hôtel Royal Monceau in
der Avenue Hoche. Im neuesten Dior- oder
Saint-Laurent-Outfit gekleidet, wollte Tout-
Paris auf keinen Fall das Event verpassen, das
als das dekadenteste und apokalyptischste des
Jahres angekündigt war: die « Démolition Par-
46 · Frankreich erleben · November / Dezember 2008