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Society 379

The latest issue of SOCIETY features Portugal as a focus country. It also has interviews with the new Ambassadors of Afghanistan, Ireland and Kazakhstan. Other topics are the countries of the Western Balkans, EU and culture.

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SOCIETY<br />

Obwohl die Europäer über Feuerwaffen verfügten, wurden sie bereits an<br />

der Küste von den Insulanern zurückgedrängt.<br />

Flotte schließlich die herbeigesehnte<br />

Passage. Durch diese Meerenge am<br />

Ende Südamerikas, die später den<br />

Namen Magellanstraße tragen sollte,<br />

segelten sie auf den offenen Pazifik hinaus.<br />

Nach 2000 Kilometern Seeweg<br />

der Küste Chiles entlang, schwenkten<br />

sie nach Westnordwest. Erst nach<br />

dreieinhalb Monaten stießen sie wieder<br />

auf Land und konnten schließlich<br />

auf einer der Marianeninseln frischen<br />

Proviant einholen. Die Tragik dabei:<br />

Magellan war zuvor – ohne es zu bemerken<br />

– an zahlreichen Inseln vorbei<br />

gesegelt, die ihn und seine Belegschaft<br />

mit frischem Wasser und Nahrung<br />

versorgen hätten können. Nach<br />

weiteren ca. 2000 Kilometern erreichten<br />

die waghalsigen Seemänner als<br />

erste Europäer die philippinische Insel<br />

Homonhon, von der aus es weiter zur<br />

Insel Cebu ging, auf der die Besatzung<br />

mit den Eingeborenen Tauschhandel<br />

trieb. Magellan aber wollte mehr: Im<br />

Dienste Seiner Katholischen Majestät<br />

sah er sich als Missionar und wollte<br />

die dort ansässige Bevölkerung zum<br />

christlichen Glauben bekehren. Auf<br />

Cebu gelang ihm das noch, nicht aber<br />

auf der Nachbarinsel Mactan: Der<br />

Inselhäuptling Lapu-Lapu wollte die<br />

„neuen Mächte“ nicht anerkennen.<br />

Magellan traf sodann die verhängnisvolle<br />

Entscheidung, Mactan anzugreifen.<br />

Obwohl die Europäer über<br />

Feuerwaffen verfügten, wurden sie<br />

bereits an der Küste von den Insulanern<br />

zurückgedrängt.<br />

Glaubt man den Tagebucheinträgen<br />

des Adligen Antonio Pigafettas, der<br />

die erste Weltumsegelung dokumentierte,<br />

so kämpfte Magellan bis<br />

zum Schluss, um den Rückzug seiner<br />

Leute zu ermöglichen – und ließ dabei<br />

sein Leben. „So töteten sie den Spiegel,<br />

das Licht, den Trost und unseren<br />

wahren Führer“, beklagte er den Tod<br />

des Generalkapitäns. Die Leiche Magellans<br />

wurde trotz aller Bemühungen<br />

der Europäer nie überführt. Die zwei<br />

übrigen Schiffe segelten unter dem<br />

Kommando von Juan Sebastián Elcano<br />

zu den Gewürzinseln und konnten<br />

schließlich die lang ersehnte Fracht<br />

an Bord nehmen.<br />

DER KREIS SCHLIESST SICH<br />

Im Herbst 1522 lief die Nao Vitoria als<br />

einziges der ursprünglich fünf Schiffe<br />

wieder im Hafen von Sevilla ein. Lediglich<br />

18 Mann konnten von König Karl<br />

I. in Empfang genommen werden.<br />

Sie hatten die zermarternde Reise<br />

hinter sich gebracht und Geschichte<br />

geschrieben. Einmal um die Welt<br />

waren sie gefahren – auf namenlosen<br />

Wegen und noch nie zuvor befahrenen<br />

Pfaden. 500 Jahre nach dem Tod<br />

ihres Befehlshabers leben sie in den<br />

Erzählung Pigafettas und in den Geschichtsbüchern<br />

der Welt weiter.<br />

PORTUGAL<br />

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