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Society 379

The latest issue of SOCIETY features Portugal as a focus country. It also has interviews with the new Ambassadors of Afghanistan, Ireland and Kazakhstan. Other topics are the countries of the Western Balkans, EU and culture.

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SOCIETY<br />

Portugal lenkte die EU<br />

durch die Pandemie<br />

Die Union in Zeiten von Corona: Große Reformvorhaben<br />

wurden eingeleitet, doch das Corona-<br />

Krisenmanagement forderte vom Ratsvorsitz<br />

oft ganz andere Prioritäten.<br />

Portugal hatte sich für seinen EU-Ratsvorsitz<br />

im ersten Halbjahr 2021 ein<br />

ambitioniertes, in die Zukunft weisendes<br />

Programm vorgenommen. Die<br />

Aktionsfelder, die Lissabon vor Augen<br />

hatte, spiegelten die Vision einer<br />

selbstbewussten Europäischen Union,<br />

die sich großen Herausforderungen<br />

stellt: ein grünes, ein widerstandsfähiges,<br />

ein digitales, ein soziales, ein<br />

globales Europa zu schaffen. Doch die<br />

Bekämpfung der sich immer weiter<br />

ausbreitenden Covid-19-Pandemie<br />

stellte Portugal vor die enorme Aufgabe,<br />

das Europa-Schiff durch diese<br />

ungeahnte globale Krise zu lotsen.<br />

Es galt vor allem, die aus gut zwei<br />

Dutzend Staaten zusammengesetzte<br />

Mannschaft an Bord zu halten. Corona<br />

führte zu nationalen Alleingängen, die<br />

in geschlossene Grenzen mündeten.<br />

Die Verteidigung von Wertesystem<br />

und Rechtsstaatlichkeit erwies sich im<br />

Angesicht von Corona für die EU-Mitgliedsstaaten<br />

oft als schwierig.<br />

Die Pandemie forderte inneren Zusammenhalt<br />

der Union und gleichzeitig<br />

nationale Regelungen. Ihre Handlungsfähigkeit<br />

im Umgang mit Migration,<br />

Außengrenzschutz und Kampf gegen<br />

den Terrorismus ließ immer wieder zu<br />

wünschen übrig. Die großen Vorhaben,<br />

wie Kampf gegen den Klimawandel<br />

Portugals Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten, Ana Paula Zacarias<br />

und Einleitung der großen EU-Reform,<br />

mussten zurückstehen. Innerhalb der<br />

Union war Hauptpriorität, die großen<br />

Budgetprobleme in den Griff zu bekommen.<br />

Es galt, dem EU-Recht vor<br />

nationalen Ansprüchen – siehe Ungarn<br />

und Polen – zu seinem Recht zu verhelfen.<br />

Auch die EU-Partner in Sachen Westbalkan-Erweiterung<br />

– siehe Nordmazedonien<br />

und Albanien – mussten bei der<br />

Stange gehalten werden. Der Abschied<br />

von Großbritannien ist ökonomisch<br />

und politisch mühsam zu bewältigen,<br />

nicht nur wegen des verbreiteten Brexit-Widerstands<br />

in Irland und Schottland.<br />

Die Gestaltung der zukünftigen<br />

Beziehungen zwischen der EU und<br />

Großbritannien stand im Zentrum von<br />

Gesprächen, die Österreichs Außenminister<br />

Alexander Schallenberg in<br />

London mit seinem Amtskollegen<br />

Dominic Raab führte. Ausdrücklich<br />

plädierte Schallenberg für eine enge<br />

Zusammenarbeit, denn Großbritannien<br />

bleibe ein wesentlicher Teil<br />

der westlichen Wertegemeinschaft.<br />

London zeigte sich im Besonderen an<br />

Kooperation in den Bereichen Klimaschutz,<br />

Westbalkan und Medienfreiheit<br />

interessiert.<br />

Als globaler Akteur wurde die Europäische<br />

Union seit dem Vorjahr vor harte<br />

Proben gestellt. Das Verhältnis zu<br />

Foto: 2021 LUSA-Agencia noticias de Portugal, S.A.<br />

WIRTSCHAFT/EU<br />

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