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Society 379

The latest issue of SOCIETY features Portugal as a focus country. It also has interviews with the new Ambassadors of Afghanistan, Ireland and Kazakhstan. Other topics are the countries of the Western Balkans, EU and culture.

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SOCIETY<br />

Wir leben auf dem europäischen Kontinent und ich bin<br />

überzeugt, dass Kosovo die Werte aller anderen Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union teilt.<br />

auch landwirtschaftliche Produktion<br />

und der IT- Dienstleistungssektor<br />

haben großes Ausbaupotential. Hier<br />

werden wir versuchen, gemeinsame<br />

Schritte einzuleiten.<br />

Seit einigen Jahren gibt es EU-Beitrittsverhandlungen.<br />

Sie waren Gastautor<br />

in Lukas Mandls lexikalischem<br />

Werk „Kosovo and the EU, state of<br />

play and future perspectives“ – Welche<br />

Bedeutung hat der EU-Beitritt für<br />

den Kosovo?<br />

Wir leben auf dem europäischen<br />

Kontinent und ich bin überzeugt, dass<br />

Kosovo die Werte aller anderen Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union<br />

teilt. Unser Weg in Richtung Europäische<br />

Union gestaltet sich aufgrund der<br />

politischen Entwicklungen in manchen<br />

Mitgliedstaaten der EU als sehr<br />

schwierig und unvorhersehbar, aber<br />

wir bleiben fest am Ball. Der Beistand<br />

Österreichs und anderer Länder ist gewiss<br />

ein Ansporn, um uns auf diesem<br />

Weg nicht entmutigen zu lassen.<br />

Es ist enorm wichtig für Balkanländer,<br />

als Teil einer europäischen Gemeinschaft<br />

in Entscheidungen integriert zu<br />

sein und nicht immer nur im Vorzimmer<br />

zu warten. Das Gebiet um Kosovo<br />

ist ständig im Schussfeuer geopolitischer<br />

Entwicklungen; Migrationswellen<br />

und Flüchtlingsströme, aber<br />

auch die Covid-19 Pandemie und die<br />

Notwendigkeit von Impfstoffen zeigen,<br />

dass eine Integration der Region<br />

äußerst dringlich ist und nicht immer<br />

mit Bedenken behaftet sein sollte. Wir<br />

wissen, dass die volle EU-Mitgliedschaft<br />

ein sehr langer Weg ist, aber<br />

Kosovo arbeitet hart dafür und Signale<br />

der Hoffnung sollten auch aus Brüssel<br />

kommen. Wir dürfen keine Freiräume<br />

für Grenzen und Gegensätze schaffen,<br />

sondern müssen diese abbauen – wir<br />

sind das einzige Land auf dem Balkan<br />

das noch keine Bewegungsfreiheit in<br />

Form einer Visaliberalisierung hat.<br />

S.E. Lulzim Pllana beim SOCIETY-Interview in der Botschaft von Kosovo<br />

Die Wahlen im Februar haben zum<br />

Sieg von Albin Kurti geführt. Welche<br />

Aufgaben sehen Sie für die neue<br />

Regierung als besonders dringlich, um<br />

die Stabilität im Lande zu festigen?<br />

Ich denke, dass die Wahl im Februar<br />

2021 den wiederholten Wahlgängen,<br />

die das Land in den letzten Jahren<br />

stark geprägt haben, zunächst ein<br />

Ende gesetzt hat. Die Republik Kosovo<br />

hat eine sehr junge Gesellschaft; mehr<br />

denn je warten unsere Bürger auf eine<br />

Perspektive, die auf Besserung der<br />

wirtschaftlichen Lage und Europäischer<br />

Integration beruht. Es geht hier<br />

um die Schaffung von Arbeitsplätzen,<br />

Visaliberalisierung, dem Austausch<br />

von jungen Leuten innerhalb des<br />

Kontinents und die Besserung der Lebensumstände.<br />

Auch die Bekämpfung<br />

der Pandemie soll natürlich als eine<br />

Priorität der neuen Regierung betrachtet<br />

werden. Zudem müssen die guten<br />

nachbarschaftlichen Beziehungen zu<br />

anderen Ländern weiter gepflegt werden.<br />

Kosovo hat auf diesem Gebiet bereits<br />

vieles geleistet, seit fast mehr als<br />

einem Jahrzehnt stehen wir im Dialog<br />

mit Serbien. Auch hier muss es zu einer<br />

Lösung kommen, die auf gegenseitiger<br />

Anerkennung beruht.<br />

Wie ist Kosovo in Österreich - neben<br />

der diplomatischen Mission - noch<br />

vertreten?<br />

Wir haben drei Ehrenkonsuln in Österreich<br />

(für Niederösterreich, Wien, Salzburg<br />

und Steiermark) sowie eine starke<br />

österreichisch-kosovarische Freundschaftsgesellschaft:<br />

Präsident Lukas<br />

Mandl, Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments und Ehrenpräsidentin<br />

Ulrike Lunacek, ehemalige Vize-Parlamentspräsidentin<br />

des Europäischen<br />

Parlaments, unterstützen uns in ihrer<br />

Funktion tatkräftig. Darüber hinaus<br />

haben wir eine Diaspora, die sehr gut<br />

in das österreichische Gesellschaftsleben<br />

integriert ist.<br />

KOSOVO<br />

073

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