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5-2021

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Antriebe<br />

Start-ups noch während ihrer universitären<br />

Forschungsarbeiten realisierten,<br />

waren sie zunächst mit<br />

den für Kamera und Pipetten eingesetzten<br />

Motoren unzufrieden<br />

und haben diese durch Antriebe<br />

von Faulhaber ersetzt. Sie überzeugten<br />

vor allem durch ihre Kompaktheit<br />

und Zuverlässigkeit. Als<br />

es um die Weiterentwicklung für<br />

die Serienproduktion ging, musste<br />

also kein Antriebslieferant mehr<br />

gesucht werden. Es wurden jedoch<br />

neue Ziele definiert: „Wir wollten mit<br />

möglichst wenig unterschiedlichen<br />

Motortypen arbeiten“, erinnert sich<br />

Entwicklungschef Matthias Moll.<br />

„Außerdem sollte die Verkabelung<br />

einfacher werden. Wir haben uns<br />

einen Antrieb gewünscht, bei dem<br />

die Elektronik bereits integriert ist.<br />

Sie war bis dahin in einem Steuerelement<br />

des Roboterarms untergebracht,<br />

wodurch viele Kabelverbindungen<br />

in einem bewegten Element<br />

nötig waren.“ Darüber hinaus sollten<br />

die Motoren in der Lage sein, Fehler<br />

zu melden, so etwa wenn Überhitzung<br />

eine mechanische Blockade<br />

zu verursachen droht.<br />

Kompakt, leicht und<br />

leistungsfähig<br />

In der Kombination mit einem<br />

integrierten Motion Controller der<br />

Reihe CxD erfüllte der bürstenlose<br />

DC-Servomotor 2232…BX4 diese<br />

neuen Anforderungen der Techniker<br />

(Bild 5). Hinzu kamen die hohe Leistung<br />

bei äußerst kompakter Bauform.<br />

Der gesamte Antrieb ist bei<br />

22 mm Durchmesser nur 49,6 mm<br />

lang. Das geringe Gewicht und<br />

Volumen kam der Laboranwendung<br />

ebenfalls zugute. Die bürstenlosen<br />

DC-Servomotoren in<br />

4-Pol-Technologie liefern ein Drehmoment<br />

von 16 mNm bei ruhigen<br />

Laufeigenschaften und niedrigem<br />

Geräuschpegel. Der dynamisch<br />

gewuchtete Rotor sorgt für einen<br />

ruhigen, rastmomentfreien Lauf.<br />

Die Datenverarbeitung direkt im<br />

Motor bietet weitere Vorteile: Es<br />

gibt keine abgestrahlten Störsignale<br />

bei der Motorkommutierung,<br />

die bei langen Zuleitungen zwangsläufig<br />

vorkommen. Die als Datenpaket<br />

gesendeten Steuerungssignale<br />

der SPS bzw. die Rückmeldung<br />

vom Motor werden ebenfalls<br />

störsicher übertragen.<br />

Insgesamt sind sechs dieser<br />

Antriebe in dem Analysegerät eingebaut.<br />

Drei bewegen den Pipettierkopf<br />

im Roboterarm in drei Achsen.<br />

Sie fahren die Pipetten exakt<br />

über die Mikrotiter-Schälchen und<br />

positionieren sie knapp darüber, um<br />

die Lösung abzugeben. Ein vierter<br />

Motor treibt 24 Saugkolben an, die<br />

bis zu 200 µl Kulturmedium in die<br />

sterilen Pipettenspitzen befördern.<br />

Zwei Motoren bewegen das Mikroskop<br />

auf einen XY-Tisch unter der<br />

durchsichtigen Mikrotiter-Platte mit<br />

den Zellproben, um die Fotos aufzunehmen.<br />

Bild 2: Die einzelnen Komponenten des automatisierten Zellanalyse-Systems<br />

im Uberblick © INCYTOИ<br />

Automatisiertes Testsystem<br />

statt Handarbeit<br />

Bisher erforderten solche Testreihen<br />

viel Handarbeit. Die verschiedenen<br />

Schritte konnten nur teilweise<br />

automatisiert werden. Mit<br />

CYRIS FLOX (Bild 1) hat INCYTOИ<br />

ein vollautomatisches Gerät entwickelt,<br />

das den mehrtägigen Testdurchlauf<br />

ohne menschlichen Eingriff<br />

absolvieren und zugleich die<br />

Ergebnisse vollständig dokumentieren<br />

kann. Das Kernstück des Systems<br />

ist eine durchsichtige Mikrotiter-Platte<br />

mit 24 Vertiefungen, die<br />

wie Miniatur-Petrischalen die Zellproben<br />

aufnehmen (Bild 2 und 3).<br />

24 Pipetten an einem Roboterarm<br />

versorgen die Kulturen mit Nährlösung<br />

und führen die Substanzen<br />

zu, deren Auswirkungen ermittelt<br />

werden sollen (Bild 4). Dabei kann<br />

für jede Pipette eine andere Zusammensetzung<br />

der Lösung gewählt werden.<br />

Jedes Schälchen hat Sensoren<br />

für Sauerstoffgehalt, pH-Wert und<br />

elektrischen Widerstand. Durch ein<br />

Mikroskop-Objektiv werden zudem<br />

in regelmäßigen Abständen die einzelnen<br />

Schälchen von unten durch<br />

die durchsichtige Platte fotografiert.<br />

Zuverlässige Antriebe<br />

Beim Prototyp des automatischen<br />

Testsystems, das die Gründer des<br />

Bild 3: Das Kernstück des Systems ist eine durchsichtige Mikrotiter-Platte mit<br />

24 Vertiefungen, die wie Miniatur-Petrischalen die Zellproben aufnehmen<br />

© INCYTOИ<br />

meditronic-journal 5/<strong>2021</strong><br />

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