5-2021

Produktion
Medizintechnik der Zukunft –
Drei Trends, die Innovationen antreiben
der eigenen Produktivität nutzen.
Dabei sind zentrale Entwicklungen,
insbesondere auf dem Gebiet der
additiven Fertigung, innerhalb der
industriellen Verarbeitung von Metallen
und beim Einsatz von immer
weiter steigenden Rechenkapazitäten
zur Nutzung für Medizinprodukte
zu erwarten.
Autor:
Julian Lietzau,
Marketing Manager
Central European Region
Protolabs
www.protolabs.de
Die Medizintechnik hat in den vergangenen
Jahren einen regelrechten
Innovationsschub erlebt. Nicht nur
die additive Fertigung, auch andere
Verfahren zur neuen Produkterstellung
haben die Branche auf den Kopf
gestellt. Für Produktentwickler und
-designer ist es deswegen essenziell,
auch die zukünftigen Trends
im Blick zu behalten.
Neue Trends und Technologien
sind entscheidend für den Fortschritt
der Gesellschaft und in der
Industrie. So hat die Medizinbranche
in der Vergangenheit immer
wieder von neuen technologischen
Errungenschaften profitiert, die
zentrale Vorteile bei der medizinischen
Versorgung mit sich brachten.
Bildgebende Diagnoseverfahren
wären ohne wissenschaftliche
Grund lagenforschung nicht möglich
gewesen, Herzschrittmacher würden
ohne Mikroelektronik keinen
Einsatz finden und die Impfstoffforschung
zu COVID-19 wäre ohne
global verteilte Rechenleistungen
wesentlich langsamer vonstattengegangen.
Kurzum: Trendtechnologien
haben einen nicht zu unterschätzenden
Einfluss auf die Medizinprodukte
von morgen.
Insbesondere mit Blick auf neue
Medizinprodukte lohnt es sich dabei,
die Entwicklungen der produzierenden
Industrie und der verschiedenen
Fertigungsverfahren genau
im Blick zu behalten und sich mit
den unterschiedlichen Trends zu
beschäftigen, die die Branchen in
den nächsten Jahren weiter prägen
werden. Produktentwickler, Ingenieure
und Konstrukteure erhalten
dadurch einen entscheidenden Einblick
in die künftigen Möglichkeiten
der Industrie und können die gewonnenen
Informationen zur Steigerung
Trend 1: Know-how und
Kompetenzen werden
entscheidend für die
Zukunft von Entwicklung
und Produktion
Die additive Fertigung hat die
Art und Weise, wie neue Medizinprodukte
entwickelt und hergestellt
werden, revolutioniert. Durch
die schichtweise Herstellung von
Formen und Bauteilen lassen sich
komplexeste Geometrien und auch
innenliegende Details beispielsweise
Kanäle problemlos umsetzen.
Und während der Designfreiheit
durch das Verfahren kaum Grenzen
gesetzt sind, kommen immer neue
Drucktechnologien und Materialien
hinzu, die die additive Fertigung
besonders attraktiv für die Medizintechnik
machen. Damit wird der
3D-Druck in weiten Teilen der Medizinbranche
zu einer unverzichtbaren
Fertigungsmethode.
Ein Beispiel
Durch moderne Technologien lassen
sich etwa für die Bestimmung
von Vitalparametern kleine moderne
Sensoren nutzen, wie sie auch in
166 meditronic-journal 5/2021