5-2021
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Dienstleistung<br />
Innovative Infusionspumpe to go<br />
straschu Holding GmbH<br />
www.straschu.de<br />
Mobile Infusionspumpen ermöglichen<br />
Patienten diverser Therapiebereiche,<br />
eine Anwendung unkompliziert<br />
unterwegs oder Zuhause<br />
selbstständig durchzuführen. Derartige<br />
Flexibilität stellt die Medizintechnik<br />
vor technische Herausforderungen:<br />
kompakte Bauart und<br />
Akkubetrieb sind hier mehr denn<br />
je gefragt. Eine innovative Lösung<br />
stellt die Lenus Infusionstechnik<br />
GmbH & Co. KG in enger Kooperation<br />
mit der straschu Industrie-<br />
Elektronik GmbH vor – mit verschiedenen<br />
Ausführungen stets den Komfort<br />
und die individuellen Anforderungen<br />
der Anwendung im Fokus.<br />
Drei Missionen, drei<br />
Ausführungen<br />
Wandelbar wie ein Chamäleon<br />
- die tragbare Pumpe von Lenus<br />
erscheint in drei Varianten zur<br />
parenteralen Applikation von Arzneimitteln.<br />
Aus diesem Grund ist die<br />
Pumpe der ideale Begleiter in der<br />
Chemo-, Antibiotika-, Schmerzoder<br />
Ernährungstherapie. Während<br />
das Modell PCA (Patient Controlled<br />
Analgesia) mit einer Variation<br />
an präzise einstellbaren Variablen<br />
für eine umfassende Überwachung<br />
sorgt, ist das Modell E mit ihrem vergleichsweise<br />
einfachen Aufbau für<br />
die kinderleichte Anwendung durch<br />
den Patienten selbst möglich. Dies<br />
bringt auf der einen Seite zuverlässige<br />
Entlastung und dadurch Zeitersparnis<br />
für medizinisches Personal,<br />
auf der anderen Seite ein Stück<br />
mehr Selbstwirksamkeit und Freiheit<br />
für den Patienten mit sich. Die<br />
TPN (Total Parental Nutrition) wurde<br />
dagegen mit einstellbaren Ein- und<br />
Ausschleichrampen speziell für die<br />
Ernährungszufuhr entwickelt. Für<br />
den optimalen Schutz der Pumpe<br />
sorgt eine praktische Tragetasche.<br />
Funktion in Präzision<br />
Intravenös, subkutan, intraarteriell,<br />
epidural, intrathekal oder spinal<br />
– die Pumpe bestreitet jede dieser<br />
Disziplinen in der Humanmedizin.<br />
Dazu ermöglicht die Kolbenpumpe<br />
mit einer Förderrate von 0,1 ml Flüssigkeit<br />
pro Stunde eine extrem präzise<br />
Versorgung. Diese überzeugt<br />
vor allem in Situationen, in denen<br />
eine kontinuierliche Zufuhr über<br />
lange Zeiträume notwendig ist.<br />
Eigenschaften, die den<br />
Unterschied machen<br />
Die Lenus Serie hebt sich durch<br />
ihre Anpassung an die aktuellsten<br />
Anforderungen der Normenreihe<br />
EN 60601 für medizinische elektrische<br />
Geräte ab. Darüber hinaus<br />
ermöglicht sie dem Anwender, verschiedene<br />
Profile in Bezug auf beispielsweise<br />
Flussrate oder Uhrzeiten<br />
einzurichten. Dabei stets im Fokus:<br />
die intuitive Bedienung der Pumpe.<br />
So komfortabel für medizinisches<br />
Personal, so sicher für den Patienten:<br />
Eine akkurate Einstellung der<br />
Bolusversorgung, sprich der Verabreichung<br />
der Flüssigkeit, sowie<br />
die Anzeige entsprechender Nutzungsstatistiken<br />
sorgen für maximale<br />
Transparenz in der Anwendung.<br />
Je nach Anwendungsgebiet<br />
kann z. B. eine präzise Einstellung<br />
des Dosislimits oder die Rückverfolgbarkeit<br />
von verweigerten Bolis<br />
lebenswichtig sein.<br />
Sicherheit ist ein hohes Gut, wenn<br />
es um lebenserhaltende Maßnahmen<br />
geht. Aus diesem Grund wird<br />
der Oklusionsdruck permanent<br />
gemessen und löst im Ernstfall bei<br />
erreichtem Abschaltdruck eine entsprechende<br />
Reaktion aus. Präzision<br />
auch in Hinsicht auf Luftsensoren:<br />
Die empfindlichen Bauteile lösen<br />
einen Alarm aus, sobald die Luftzufuhr<br />
ihren exakten Maximalwert<br />
erreicht hat. Ist die Pumpe im eingeschalteten<br />
Zustand nicht in Verwendung,<br />
macht sie sich gegenüber<br />
Klinikpersonal und Patient mit<br />
einem Warnton bemerkbar. Auch in<br />
anderen Bereichen denkt das Gerät<br />
mit: So weist sie ebenfalls auf einen<br />
bevorstehenden Beutelwechsel hin.<br />
Zahlreiche Funktionen sind nur so<br />
gut, wie der Überblick über sie ist.<br />
Aus diesem Grund setzt der Hersteller<br />
auf wesentliche Komforteinstellung,<br />
wie eine Anzeige über die<br />
Summe der unterdrückten Alarme<br />
auf dem grafischen Display.<br />
Herausforderungen in der<br />
Entwicklung<br />
Im Bereich Entwicklung setzte<br />
man auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der straschu Industrie-Elektronik<br />
GmbH, die zugleich als Produktionsstätte<br />
für die Elektronik herangezogen<br />
wurde. Schließlich stellen<br />
mobile Medizingeräte besondere<br />
Anforderungen an ihren Aufbau. Um<br />
eine kompakte Bauweise von 33,5<br />
x 75 x 114,8 mm zu ermöglichen,<br />
entschieden sich die Entwickler<br />
für eine sog. Starrflex-Leiterplatte.<br />
Diese enthält Bereiche von dünnerer<br />
und somit flexiblerer Struktur,<br />
sodass die Baugruppe platzsparend<br />
in ein handliches Gehäuse<br />
eingesetzt werden konnte.<br />
Ein elementarer Bestandteil jeder<br />
Entwicklung ist die Zulassungsphase,<br />
in der das Gerät u. a. im<br />
EMV-Labor genauestens geprüft<br />
wird. In dieser Phase ist lösungsorientiertes<br />
Denken gefragt – so<br />
bestand ein ursprünglich verbauter<br />
Schaltregler den Test nicht. Ein<br />
Austausch dessen hätte jedoch<br />
eine aufwändige Neugestaltung<br />
196 meditronic-journal 5/<strong>2021</strong>