15.12.2022 Aufrufe

Ausgabe 06/2022

| Der Entwickler: Coverinterview mit Wolfgang Scheibenpflug | Zu Tisch mit ... Hans Jörg Ulreich | Kommentare von unter anderem Louis Obrowsky, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Frank Brün, Philipp Kaufmann, Walter Hammertinger, Jenni Wenkel, Martin Prunbauer, Klauf Baringer, Stefan Wernhart, Anita Körbler | Der Real Circle: Logistik- und Retailimmobilien | Über den Tellerrand: Vom Rüssel bis zum Schwanzerl | Energieoptimierung im Quartier | Logistik & ESG | Fuilmstadt reloaded |

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ImFokus

Zum Autor

Jasmin Soravia ist seit 2019 Vorsitzende des Urban Land

Institut Austria. Sie ist Geschäftsführerin bei der Kollitsch &

Soravia Immobilien, Beirat im Advisory Board GRÜNSTATT-

GRAU und Vorstand beim Travel Industry Club Austria.

Neue Retail-Welten:

Diversität, Ethik, Metaverse und Luxus

Kommentar: Jasmin Soravia

Bei Retail zeigt sich ein Trend zur Diversität, der von Digitalisierung,

Ethik, Individualität aber auch Luxus gekennzeichnet ist. Die Pandemie

hat vor allem den Trend zum virtuellen Shopping beschleunigt.

Die daraus resultierenden, immer mehr vernetzten digitalen und

realen Einkaufswelten werden nicht nur den Alltag der Menschen,

sondern auch das Gesicht der Städte verändern.

In unseren Innenstädten vollziehen sich tiefgreifende Veränderungen,

die vor allem durch die Pandemie beschleunigt wurden. Da die

Besucherfrequenzen stark zurückgegangen sind, stellt sich die Frage,

wie weit die herkömmlichen Konzepte Zukunft haben. Viele dieser

Veränderungen haben bereits vor der Pandemie begonnen. Starke

Rückgänge zeigen sich bei der Bekleidungs- und Schuhindustrie, sehr

verstärkt durch den Onlinehandel – eine Entwicklung, die bereits

2016/2017 eingesetzt hat.

Insgesamt hat sich der heimische Retail-Markt hingegen wieder gut

erholt. Flächen werden wieder vermehrt nachgefragt, vor allem der

Gastrobereich ist auf dem Vormarsch. Neue Schlagworte sind „Social

Shopping“, „Second Hand“ und „ethische Werte“ – Nachhaltigkeit bekommt

auch hier immer größere Bedeutung. Studien besagen, dass

Second-Hand-Waren in den kommenden zehn Jahren einen Marktanteil

von circa 20 Prozent erreichen werden.

Auch der Lebensmittelhandel hat sich stark verändert – hier hat sich

der Onlinehandel in den letzten Jahren verdreifacht, es gewinnt also

das Click&Collect-Angebot. Ebenso stark erkennbar ist dabei die Tendenz

zu regionalen Produkten.

Zudem zeigt sich eine zunehmende Branchendiversität in den

High Streets, dabei ist auch ein Anstieg an Diskontern zu verzeichnen.

Sowohl aus der Wiener Innenstadt als auch von der Mariahilfer

Straße haben sich innerhalb der letzten zwölf Monate zehn

Prozent der herkömmlichen Mieter verabschiedet – sie wurden jedoch

rasch durch neue Mieter ersetzt. Diese neuen Mieter bringen

Veränderung mit sich, wie zum Beispiel im Bereich der Elektromobilitätsbranche,

wie die Präsentationen von E-Pkw mitten in den

Einkaufsmeilen zeigen.

Digitales Shopping auf der Überholspur

Immer mehr Händler setzen auf Omni-Channeling: Markenpräsentationen

in großen Flagship Stores werden von Service und Entertainment

mittels moderner Technik unterstützt. So verbindet das aus dem

Gaming-Bereich kommende Metaverse unsere reale und die virtuelle

Welt miteinander und erzeugt neue, dynamische Interaktionsmöglichkeiten.

Diese Virtual-Reality-Erlebnisse werden von innovativen

Technologien unterstützt, wie von Blockchain-Systemen, digitalen

Währungen und Token. Diese alternativen Konsumentenerlebnisse

gewinnen rasch an Bedeutung – insbesondere nach dem pandemiebedingten

Schub für virtuelle Kommunikation. Bereits zwei Drittel

der Menschen sind nach einer KPMG-Studie 1) mit dem Metaversum

zumindest teilweise vertraut, insbesondere Millennials (81 Prozent)

und Generation Z (86 Prozent), also Gruppen, die für den Handel

immer interessanter werden. Fast die Hälfte der jungen Menschen

glaubt, dass das Metaversum heute gemeinsame Erlebnisse bieten

kann, die genauso bedeutsam sind wie persönliche Interaktionen.

Diese Entwicklung wird das Einkaufen in virtuellen Geschäften weiter

vorantreiben, mit Live-Shows, aber auch mit Geselligkeit. Zudem

werden neue Arbeitsplätze entstehen. Wir können uns zum Beispiel

mit Freunden aus dem ganzen Land treffen, um gemeinsam virtuell

zu shoppen – und das alles, ohne unser Zuhause zu verlassen. Ähnlich

einer Kryptowährung entstehen so neue Möglichkeiten der Vermarktung

digitaler Waren. Modemarken machen mittlerweile mehr Um-

Foto: Adobe Stock

106 ImmoFokus

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